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626-627
GERÄTE
TECHNIK
„On air Monitor”
Literatur und Bezugsquellen
ordnet (Bild2) , um die EM84 hinter
dem Fensterausschnitt in der Frontplat-
te des kleinen Normgehäuses fixieren
zu können. Die Abdeckung dieses Fens-
ters ist ein kleiner Rahmen, wie er auch
für Digitalanzeigen genutzt wird.
Jetzt fehlen nur noch der Netzan-
schluss über Schalter und Sicherung
und ein Draht als Antenne – dann ist
der „On air Monitor“ betriebsbereit.
Der Autor setzt das Gerät schon seit
langer Zeit an der KW-Station ein. Es ist
eine sehr empfindliche Anzeige für die
abgestrahlte Energie.
HF-Anzeige
[1] Übersicht verschiedener Röhren mit
„magischem Auge“: http://w1.871.telia.
com/~u87127076/eyes
[2] Telefunken Röhrentaschenbuch
mit „magischem Auge“
Bauteile sind dem Schaltbild zu entneh-
men und richten sich auch nach der
verwendeten Anzeigeröhre.
Hantieren Sie beim
Aufbau und Test der
Schaltung mit der
nötigen Vorsicht, um von
der hohen Anoden-
spannung keinen
elektrischen Schlag
zu bekommen.
Alfred Kleff, DL8MG
Röhre flexibel angeordnet
Die Röhrenfassung ist über flexible und
kurze Verbindungen beweglich ange-
Das menschliche Auge
kann HF nicht sehen – das
„magische Röhrenauge“
macht sie sichtbar. Eine
trickreiche Transformator-
schaltung erzeugt die nöti-
ge Anoden- und Heizungs-
spannung für die EM84-
Röhre.
Bild2:
So sieht die Schaltung in
der Praxis aus – sie
findet in einem
Alu-Gehäuse Platz
Der „Fuchs“ ist eine Fledermaus
In einem Projekt der Mitglieder des Ar-
beitskreises Umweltschutz Bochum
e.V. [1], in dem eine Fledermaus-Kin-
derstube beobachtet werden sollte,
wurden zwei Tiere mit Kleinstsendern
bestückt. Die Mitarbeiter beobachteten
die Signale durch feste und portable
Peilempfänger. Dabei leisteten Funk-
amateure wertvolle technische und
personelle Hilfe [2].
Die quarzgesteuerten, zweistufigen
und multivibratorgetasteten Kleinstsen-
der (Bild1) wiegen mit Antenne und
Batterie etwa 0,5g. Sie arbeiten im Be-
reich 149MHz und senden mit 0,1
mW ca. 40 Trägerimpulse je Minute
[3]. Die nutzbare Reichweite im Gelän-
de beträgt einige hundert Meter. Die
Sender werden den Tieren auf die
Rückenhaare geklebt (Bilder unter [3]).
Die Batterie erlaubt eine Betriebszeit
von ungefähr sieben Tagen. Etwa zeit-
gleich löst sich der Kleber und der Sen-
der fällt ab.
Stückliste
T1 BC-548B
Q1 Quarz 10,695MHz
R1 33 k
dem kommerziellen Allwellen-Empfän-
ger der Arbeitskreismitglieder ver-
gleichbar. Beide arbeiten an einer
HB9CV-Antenne. Die Richtwirkung
meiner für das 2-m-Band dimensionier-
ten HB9CV war bei 149MHz zufrie-
denstellend.
Bild2:
Schaltbild des BFO,
mit dem der HPE2
auch AM-Signale
empfangen kann
R2 10 k
nik eingebaut waren. Heute sind sie als
hochempfindliche und trägheits-
lose Anzeigen durch die Um-
stellung auf Halbleiter aus
der Nachrichtentechnik
verschwunden.
Autor
Alfred Kleff, DL8MG
Jahrgang 1940, Amateur-
funkgenehmigung seit
1964
Berufliche Tätigkeiten:
Senderingenieur beim
Hessischen Rundfunk,
dann Betriebsingenieur bei ARD-Sternpunkten
in Frankfurt, zuletzt Leiter der Nationalen Eu-
rovisions-Kontroll-Zentrale (CNCT) mit Erd-
funkstelle in Frankfurt.
Besonderes Interesse im Amateurfunk: fast
ausschließlich Kurzwellen-DX
R3 1k "
R4 220 "
C1 Trimmer 22pF
C2 2,2nF
C3 220pF
C4 56pF
C5 68pF
Spannungen
trickreich
erzeugt
Das einzige Problem stellt
die Erzeugung der erforderli-
chen Anodenspannung von ca.
250...300V für die Anzeigeröhre dar.
Kleine geeignete Transformatoren sind so
gut wie nicht mehr auf dem Markt zu fin-
den. Also wurde hier eine etwas außerge-
wöhnliche Schaltung aufgebaut, um die
hohe Spannung nicht unmittelbar dem
Netz entnehmen zu müssen. Zwei kleine
gänzte ich einen BFO (Bild2) . Mit
dem Trimmer C1 wird der Quarz Q1
auf 10,7MHz gezogen. Das Oszillator-
signal wird über eine abgeschirmte Lei-
tung im Bereich des AM-Demodulators
an der Verbindungsstelle D2/C28/P2
des zugehörigen Schaltbildes [4] einge-
speist.
Danach nahm ich Kontakt zum Arbeits-
kreis auf und verabredete mich zur Be-
obachtung der nachtaktiven Säugetie-
re. Um 21.45Uhr am Treffpunkt ange-
kommen, konnte ich bereits das Signal
der „sendenden“ Fledermaus peilen,
dessen Richtung und Stärke konstant
war. Das Tier befand sich noch an sei-
nem Ruheplatz, den es tagsüber auf-
sucht. Mit den Peilempfängern fanden
wir diesen – eine Baumhöhle in ca.
350m Luftlinie von unserem Treff-
punkt entfernt.
Gegen 22.20Uhr flogen mit der einset-
zenden Dämmerung die Fledermäuse
zum Beutefang aus. Wir zählten ca. 25
Tiere. Nach Informationen der Arbeits-
kreismitglieder wiegen die beobachteten
Wasserfledermäuse etwa 8g und besit-
zen eine Spannweite von 20...25cm.
Mein modifizierter Peil-Rx ist bezüglich
Empfangs- und Peil-Eigenschaften mit
Die An-
ordnung besteht aus
einer breitbandigen HF-Gleichrichter-
schaltung, die zur Feldstärkeanzeige
ein „magisches Auge“ ansteuert. Die
verwendete EM84 gehört zur Familie
der Anzeigeröhren [1], welche früher in
vielen Rundfunk- und Tonbandgeräten,
aber auch in der professionellen Tech-
Alfred Kleff, DL8MG
Brentano Str. 28
61130 Nidderau
Bild1:
Dioden richten
„aufgefangene“ HF
gleich und steuern die
Anzeigeröhre EM84 an
Transformatoren für Platinenmontage
waren vorhanden: 230V auf 9V (T1),
230V auf 6V (T2), beide 0,5A.
Wie es sich Bild1 entnehmen lässt, lie-
fert T1 zunächst die Heizspannung
6,3V über einen Vorwiderstand von
9 " , und dann setzt T2 – rückwärts be-
trieben – die Spannung wieder hoch
auf ca. 220V. Die nachfolgende be-
kannte Schaltung liefert die Anoden-
spannung für die EM84, ca. 300V bei
Ia=0,5mA. Die Werte der übrigen
Im Anschluss an die Beobachtung dis-
kutierten wir über Möglichkeiten der
Zusammenarbeit von Funkamateuren
und Naturschützern, die bei solchen
Projekten ihr funkspezifisches Wissen
einbringen können. Interessierte soll-
ten sich an ihre örtlichen Naturschutz-
vereine wenden.
Bild1:
Sender im Größenver-
gleich mit einem Pfennig
(Foto: Jens Tauchert,
Beratungsgesellschaft
Natur dbR,
tauchert@bgnatur.de)
Lutz Henning, DK8JH
dk8jh@darc.de
Technische Daten der EM 84
Nachdem ich von dem Projekt erfahren
hatte, war mein Interesse schnell ge-
weckt, denn als aktiver Peiler reizte mich
die Aufgabenstellung. Ich glich einen vor-
handenen 2-m-ARDF-Peil-Rx auf den Fre-
quenzbereich 149...151MHzab. Die-
ser Peilempfänger [4] arbeitet in AM.
Um das getaktete Trägersignal des
Kleinstsenders hörbar zu machen, er-
Literatur und Bezugsquellen
Typ: Abstimmanzeigeröhre
Heizung: 6,3V, 210mA, indirekt
Anode: 250V, 450mA
Bauform (Ø×L): 22,2mm×72,8mm
Sockel: Pico9 (Noval), 9Stifte
Vergleichstypen: 6FG6, 6HU6, CV5434,
EM840, EM87
[1] www.aku-bochum.de
[2] www.darc-o33.de; Stichwort
„Aktivitäten“
[3] www.holohil.com
[4] Siegfried Pomplun, DL3BBX: „2-m-
Handpeilempfänger HPE 2“, CQDL 8/91,
S. 485
626
CQ DL 9-2003
CQ DL 9-2003
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