miba 2006-05.pdf

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06
Mai 2006
B 8784 58. Jahrgang
Deutschland
6,50
7,30 Schweiz sFr 12,80
Italien, Frankreich, Spanien
8,50
7,50
Schweden skr 90,– Norwegen NOK 84,–
8,50 BeNeLux
www. miba .de
mit der Raute
MODELLBAHN-ANLAGE
Betrieb unterm Dach
DETAIL-AUSSTATTUNG
Laternen mit Dioden
WAGEN-NEUHEIT VON LILIPUT
Altenberger C4i
Österreich
Portugal (cont)
Der Rote
VT 98 VON MÄRKLIN IM TEST
Der Rote
mit der Raute
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ZUR SACHE
RUBRIK
kürzlich einen Nachrichtensprecher
im Radio sagen. Bloß wo sie sich aufhält,
hat der Kollege leider nicht verraten. Der
Ort hätte mich interessiert: Für jeman-
den, den der Winter schon ab der ersten
Flocke nervt, war dieser März doch oh-
nehin das Letzte, oder? Ein wenig gute
Laune folglich dringend nötig. Flugs ei-
nen Urlaubsantrag gestellt und ab die
Post! Nur, wohin denn nun?
So eine Ortsangabe zu recherchieren
kann doch nicht schwierig sein. Die
Nachricht ging zurück auf eine Meldung
der GfK, der Gesell-
schaft für Konsum-
forschung, deren Sitz
keine zwei Kilometer
Luftlinie von den
Redaktionsbüros der
MIBA entfernt liegt.
Schnell also mal „gfk“
gegoogelt und schon
landet man auf der Internetseite des –
eigenen Angaben zufolge – weltweit
fünftgrößten Marktforschungsunterneh-
mens. Das Ergebnis war ernüchternd:
Weit und breit kein Ort oder Landstrich
erwähnt, keine Empfehlung nennt das
Mekka der Melancholie-Flüchtlinge.
Stattdessen ein Zahlenwerk zu so ab-
strakten Dingen wie Konjunktur- und
Einkommenserwartungen. Trübe Stim-
mung allerorten, möchte man meinen,
doch ein Punkt stach deutlich heraus:
„Anschaffungsneigung: weit über dem
Vorjahresniveau“ war da zu lesen. Ach
nee! Abgesehen von der simplen Über-
legung, dass die Anschaffungsneigung
wohl kaum unter dem Vorjahresniveau
liegen kann, fragt man sich schon: Wo-
her wollen die das wissen?
Auch diese Frage wird beantwortet:
Die Ergebnisse basieren nicht etwa auf
Kaffeesatz und Kristallkugeln, sondern
wissenschaftlich solide auf monatlich
2000 Verbraucherinterviews, die im
Auftrag der EU-Kommission durchge-
führt werden. Was uns an dieser Stelle
interessiert, steht aber leider nicht im
Bericht: Waren unter den Befragten
auch Modellbahner?
Vermutlich ja, wenn auch nur weni-
ge. Und vermutlich haben sie auf die
Frage nach beabsichtigten Anschaffun-
gen unisono mit „Ja“ geantwortet. Si-
cher, irgendeine Kleinigkeit wird wohl
auch in diesem Jahr die Sammlung be-
reichern. Doch reicht das aus, auch den
Indikator für Modellbahnanschaffungen
nennenswert in die Höhe zu schrauben?
Betrachten wir beispielhaft den Markt-
führer. Er war Ende März gleich zwei-
fach in den Schlagzeilen: Zum einen
zeigte die Suche nach einem Finanz-
investor erste Früchte. Im Auftrag der
britischen Private-Equity-Firma Kings-
bridge Advisors hatte die Investment-
bank Goldman Sachs einen Märklin-Kre-
dit der Landesbahn Baden-Württemberg
Nur wenige Wochen nach der
Ankündigung auf der Spiel-
warenmesse 2006 lieferte
Märklin den Schienenbus als
798/998-Garnitur der Epoche
IV aus. Unseren Test lesen Sie
ab Seite 28.
Zur Bilderleiste unten: Die
Unvollendete nennt Dr. Martin
Pietsch seine N-Anlage; wir
porträtieren den fertiggestell-
ten Teil. Wie man die neuen
warmweißen Leuchtdioden in
maßstäbliche Wandlampen
einbaut, erläutert Lutz Kuhl
in seinem Beitrag. Michael
Meinhold berichtet – unter
gebührender Beachtung der
beiden DB-Exemplare, versteht
sich – anlässlich der Liliput-
Neuheit von den Wagen der
Bauart Altenberg; Martin
Knaden stellt die Modelle vor.
Fotos: MK (3), lk
Stimmt die
Stimmung?
erworben. Welchen Einfluss die Englän-
der nehmen werden, steht noch völlig in
den Sternen, dennoch erinnert der Vor-
gang unweigerlich an das Thema, das in
MIBA 6/2005 auf dieser Seite zur De-
batte stand. „Märklin leidet seit Jahren
unter der sinkenden Nachfrage nach
teurem Qualitätsspielzeug“, analysierten
die Kollegen von Spiegel-Online die Ur-
sachen – wobei sich die Frage gradezu
aufdrängt, warum ein Brot-und-Butter-
Triebwagen wie der Schienenbus (Test
ab S. 28) unbedingt einen teuren High-
tech-Sinusmotor haben muss.
Die zweite Meldung aus Göppingen
betraf den schon längere Zeit schwelen-
den Konflikt um den ICE 3: Die Berliner
Zeitung zitiert Märklin-Sprecher Roland
Gaugele mit den Worten: „Wir werden
unseren Konkurrenten Piko wegen der
Nachahmung unseres ICE 3-Modells
verklagen.“ Nun wird also ein Gericht zu
überprüfen haben, ab welchem Ausmaß
von Ähnlichkeit ein Plagiat vorliegt. Bis
eine rechtskräftige Entscheidung vor-
liegt, dürfte sich die gute Stimmung je-
denfalls weder in Göppingen noch in
Sonneberg aufhalten. Und wo wird sie
sich letztlich aufhellen? Warten wir’s ab.
Fest steht nur dies: Einer wird gewin-
nen. Ist jene Kuli-Show der Epoche III
eigentlich auch mal kopiert worden? –
fragt Ihr
Martin Knaden
MIBA-Miniaturbahnen 5/2006
3
D ie Stimmung hält sich auf“, hörte ich
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Durch eine Mittelkulisse wird die H0-Anlage von Herbert
Kessel in einen gestalteten Teil mit Endbahnhof und
einen ungestalteten mit Schattenbahnhof geteilt. Dazwischen
fahren die Züge durch ein Loch in der Kulisse. Foto: gp
Auch die DB hatte Heidenau–Altenberger-Wagen, einer
der beiden ist hier am 24.7.62 in Frankfurt/Main-Süd.
Aus Anlass der neuen Liliput-Modelle stellt Michael Meinhold die
Typen vor. Foto: Joachim Claus/Archiv Michael Meinhold
Mit Wasserdurchlässen in Bahndämmen beschäftigt sich
Horst Meier. Die an sich ja unscheinbaren Bauwerke kön-
nen im Modell einen ansonsten eintönig wirkenden Bahndamm
durchaus zu einem Schmuckstück machen. Foto: HM
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MIBA-Miniaturbahnen 5/2006
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RUBRIK
MODELLBAHN-ANLAGE
Irgendwo im Herbst:
Die Unvollendete 8
Funktionsmodellbau in Lobenschütz:
Der Kalkkreislauf
48
Der Trick mit der Kulisse:
Weltenteiler
60
Norwegische Impressionen in N:
Jernbanestasjon Stjørdal
80
VORBILD + MODELL
Ihrer Zeit voraus …
16
Spezialität aus dem Sauerland
32
Kriegskinder
90
MODELLBAHN-PRAXIS
Rottenkraftwagen mit Sound + Licht 20
Ein Bahnübergang mit BÜ-Signalen 43
Gut auch ohne Ladegut 58
Durchgelassen 72
Mehr Licht auf dem Hausbahnsteig 88
VORBILD
Der Rote mit der Raute (VT 98)
24
Hightech in Beton – anno 1913
76
In Kleinserie brachte
die Firma Heyden den
Nürnberger Straßenbahntrieb-
wagen der 900er-Serie heraus.
Der Beitrag von Tobias Schneider
beschäftigt sich mit Vorbild und
Modell.
Foto: Archiv der VAG Nürnberg
MIBA-TEST
Ein Bus, der brummt
(Märklin-VT 98)
28
MENSCHEN + MODELLE
Wir sind Fröhlich
38
DIGITAL-TECHNIK
TrainController 5.5
54
Steuern mit Lissy (2)
84
Den Selbstentladewa-
gen Otmm 61 von Piko
hat sich Falko Grothe vorgenom-
men. Er sollte auch ohne Lade-
guteinsatz gut aussehen.
Foto: Falko Grothe
RUBRIKEN
Zur Sache 3
Leserbriefe 7
Veranstaltungen · Kurzmeldungen 92
Bücher/Video
94
Neuheiten
97
Kleinanzeigen
102
Impressum · Vorschau
118
MIBA-Miniaturbahnen 5/2006
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INHALT
90
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LESERBRIEFE
MIBA-Messeheft 2006
Ein Hoch auf die Kleinen!
MIBA 2/2006, Schwerpunkt Weichenbau
Augen öffnen
Mein Fachhändler hat mir mitgeteilt,
dass er von einem, vom Marktführer
übernommenen, Anbieter von Gleich-
strommodellbahnen nicht mehr belie-
fert wird, da der Umsatz in 2005 zu ge-
ring war. Lieber gar nix verkaufen als
zu wenig! Kein Wunder, dass es der
Branche schlecht geht, könnte man
meinen. Allerdings gibt es auch Licht-
blicke. Eine kleine Firma aus Sebnitz,
nur als Beispiel genannt, ist in der
Lage, drei bis vier Tage nach telefoni-
scher Bestellung die Ware zu liefern.
Egal wie hoch der Umsatz im letzten
Jahr gewesen ist. Hoffentlich gibt es die
Kleinen noch lange, sonst könnte einem
der Spaß am Hobby glatt vergehen.
Andreas Fertig (E-Mail)
Offenbarung
Die „Andachtsstunden“ mit dem MIBA-
Messeheft haben mir gezeigt: Die
Bemühungen werden immer ange-
strengter, bei den deutschen Dampflok-
baureihen noch Lücken zu finden, bei
denen sich eine marktträchtige Modell-
realisierung lohnt. Trotzdem gelingt es
Fleischmann regelmäßig, ein Modell
auf den Markt zu bringen, an dem ein
anspruchsvoller Sammler nicht vorbei-
kommt. Ähnliches gilt für Brawa.
Nachdem aber schon lange auch Mo-
delle aus den Nachbarländern auf dem
deutschen Markt Eingang gefunden ha-
ben, wundert es mich, dass die Modell-
bahner hinsichtlich jener Dampfloko-
motiven sozusagen einen blinden Fleck
haben, die zu den technisch und vor al-
lem auch ästhetisch gelungensten ihrer
Gattung zählen, nämlich die tschechi-
schen Baureihen 475, 477 und 498. Ich
hielte es für ein Verdienst der MIBA,
hier bei Modellbahnern wie auch bei
Herstellern die Augen zu öffnen und In-
teresse zu wecken.
Dr. H. Blessing, Boll
Der Schwerpunkt im Februarheft war
eine echte Offenbarung für mich, da ich
zurzeit an einer Segmentanlage baue
(mangels ausreichenden Platzes) und
ich mich für das Tillig-Elite-Gleissystem
(Bausätze) entschieden habe. Da ich
auch nach einer vorbildnäheren Lö-
sung für die Tillig-Stellschwelle gesucht
habe, kam der Artikel von Lutz Kuhl
zur rechten Zeit.
Lothar Arndt (E-Mail)
MIBA-Test Trix BR 290
Stützungskäufe
Inhalte
Länderbahn findet nicht statt
Für jemanden, der in den 80er-Jahren
des letzten Jahrhunderts den Märklin-
Produkten wegen des immer größer
werdenden Missverhältnisses zwischen
Preis und Konstruktions- bzw. Ferti-
gungsqualität den Rücken gekehrt hat,
kam das Trix/Märklin-Modell überra-
schend. Nach Jahren überflüssiger Son-
derserien, Insider-Schnapswagen usw.
nun ein „Brot-und Butter-Modell“, bei
dem alles stimmt! Aufwändige Kon-
struktion, wo nötig, Detaillierung und
Proportionen genau richtig, Fahreigen-
schaften und Preis-Leistungs-Verhältnis
einfach großartig! Die im Test bemän-
gelte Beschriftung kann ich sowieso
nicht lesen (die Kritik ist aber korrekt).
Ich hoffe, dass dieses Modell Märk-
lin/Trix hilft, wieder profitabel zu wer-
den, ich jedenfalls habe gleich vier
„Stützungskäufe“ getätigt.
Dr.-Ing. Andreas Lange (E-Mail)
Was ich in der MIBA vermisse, ist eine
aktive Verbraucherberatung und kriti-
sche Händler- und Herstellerbegleitung,
vor allem deren Preispolitik – beson-
ders, was Märklin angeht! Außerdem
wird über so viel „kleinen Mist“ berich-
tet, über jede Variante einer Lok, eines
Waggons usw., aber das Thema Län-
derbahn findet überhaupt nicht statt. In
meinen Augen ist die Zeit von 1890 bis
1920 die interessanteste Eisenbahnzeit.
Ulrich K. Thiemer (E-Mail)
Umgang mit dem Kunden
Vorbildlicher Kundendienst
Ich möchte hier den hervorragenden
Kundendienst der Firma Faller loben!
Nicht nur, dass auf Anfragen per E-Mail
im Regelfall eine Antwort innerhalb 24
Stunden erfolgt. Ich hatte bei Einfüh-
rung des Car-Systems für Spur N viele
Fragen, die mir bereits im Vorfeld zu
meiner vollsten Zufriedenheit beant-
wortet wurden. Auch bei den ersten
Unfällen der Fahrzeuge erhielt ich Er-
satz innerhalb kürzester Zeit. Ein zur
Reparatur eingesandter Lkw wurde in-
nerhalb von drei Wochen repariert und
kostenlos an mich zurückgeliefert. Das
ist vorbildlicher Kundendienst! Auf eine
Antwort auf meine E-Mail an Minitrix
warte ich nun schon seit drei Monaten.
Karlheinz Schütz (E-Mail)
MIBA 3/2006, Test Brawa T 5
Wirklich so bunt?
Danke für den Testbericht über die Bra-
wa-T-5 in Heft 3/2006. Die T 5 ist ein
weiteres wunderschönes Modell für die
Freunde württembergischer Lokomo-
tiven. Es ergänzt ganz trefflich die Rei-
he der Fc, AD und T 3.
Aber: Sind die grün-schwarz-roten
Lackierungen wirklich authentisch? Sa-
hen diese Länderbahnloks in ihren ers-
ten Jahren – insbesondere im täglichen
Betrieb – wirklich so bunt aus oder ist
das nur ein allgemeiner Usus der Mo-
dellbahnhersteller? Falls die MIBA und
die einschlägigen Modellhersteller im
Besitz verlässlicher Informationen (z.B.
historische Quellen) sind, wäre es
schön, wenn Sie sich einmal dieses Far-
benthemas annehmen würden.
Reinhard Kaiser, Ostfildern
MIBA 4/2006, Neuheiten
Aprilscherz
Auf der Seite 101 in MIBA 4/2006 wird
ein Fleischmann-Flachwagen mit O-
Bus beschrieben und dazu bemerkt,
dass er auf ein O-Bus-Museum in „Ol-
chingen“ hinweisen soll. Gemeint ist
hier doch sicher „Solingen“?
Michael Zimmermann (E-Mail)
Leserbriefe geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder; im
Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt
behalten wir uns das Recht zu sinn-
wahrender Kürzung vor.
Herr Zimmermann hat völlig Recht: Gemeint
war natürlich das O-Bus-Museum in Solingen.
Wo sonst sollte wohl ein Museum zum Thema
O-Busse angesiedelt sein?
Red.
MIBA-Miniaturbahnen 5/2006
7
RUBRIK
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin