Eisenbahn Journal - Special 1992_07 - Eisenbahn in Koeln.pdf

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Peter Schiebel
Winand Perillieux
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Bild 3: Die 01 051 bei der Einfahrt in den Bahnhof Köln-Deutz im Jahre 1963. Im Hintergrund sieht man den Kölner Dom und die Hohenzollernbrucke. Foto: Klossek
4 Bild 2: Plan der Eisenbahnanlagen in Köln im Jahre 1855. Zeichnung: Sammlung Perillieux
Bild 1 (Titel): Im Sommer 1957 wartet die 03 1022 mit Neubaukessel des Bw Hagen-Eckesey mit abblasenden Sicherheitsventilen auf die Ausfahrt aus Köln Hbf.
Foto: Säuberlich
Bild 170 (Rücktitel): Die 39 161, mit Vorkriegs-Windleitblechen, verläßt den Kölner Hauptbahnhof.
Foto: Klossek
Vorwort
Einleitung
Die ersten Eisenbahnpläne
Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft
Die Bonn-Cölner Eisenbahn
Die Cöln-Mindener Eisenbahn
Die Cöln-Krefelder Eisenbahn
Der Ausbau des Eisenbahnnetzes
Die Verstaatlichung der Privatbahnen und
die Umgestaltung des Kölner Streckennetzes
Die erneute Umgestaltung 1902 bis 1918
Die Reichsbahnzeit
Zerstörung und Wiederaufbau
Der Betriebsmaschinendienst
Der Werkstättendienst
Die Restaurierung des Kölner Hauptbahnhofs 1983 bis 1990
Der Ausbau des S-Bahn-Netzes in Köln
Verkehrskreuz Köln - heute und morgen
ISBN3-922404-42-1
Verlag und Redaktion:
Hermann Merker Verlag GmbH
Rudolf-Diesel-Ring5
D-8080 Fürstenfeldbruck
Telefon (0 81 41) 50 48/50 49
Telefax (0 81 41) 4 46 89
Herausgeber: Hermann Merker
Autoren: Peter Schiebel, Winand Perillieux
Textredaktion: Hermann Merker, Manfred Grauer
Bildredaktion: H. Merker, Gerhard Zimmermann
Layout: Gerhard Gerstberger
Anzeigen: Elke Albrecht
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via Morgagni 24, 1-37136 Verona
Vertrieb: Hermann Merker Verlag GmbH
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ablehnung behalten wir uns vor. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste
Nr. 11 vom 1. Januar 1990. Gerichtsstand ist Fürstenfeldbruck.
Überarbeitete und erweiterte Neuauflage der
Sonderausgabe 1/86 des Eisenbahn-Journals.
Copyright Oktober 1992 by
Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck
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Vorwort
Die große Nachfrage nach der schon seit
JahrenvergriffenenEJ-Sonderausgabe1/86
"Köln I" hat uns bewogen, dieses Journal in
einer überarbeiteten und erweiterten Form
als Special dem interessierten Leserkreis
wieder anzubieten.
Da in Köln auch auf dem Eisenbahngebiet
die Geschichte seit 1985 nicht stehenge-
blieben ist, haben die beiden Autoren Peter
Schiebel und Winand Perillieux versucht,
die Entwicklung der letzten sieben Jahre in
dieser Publikation mit zu erfassen.
Diese Zeit war in erster Linie geprägt durch
den Ausbau des Personen-Nahverkehrsin
Form der Einrichtung neuer S-Bahn-Linien
im Kölner Raum, die zu umfangreichen
Neu- und Umbauten an Kölner Eisenbahn-
anlagen führten. An erster Stelle ist hier die
Erweiterung der Hohenzollernbrücke um
einen zusätzlichen Brückenzug mit zwei
neuen Gleisen zu nennen.
Weiterhin führte die umfassende Renovie-
rung der nahezu 100 Jahre alten Halle des
Hauptbahnhofsdazu, daß diese sich heute
wieder in einem hervorragenden Zustand
präsentiert.
Andere Projekte, die 1985 angedacht wa-
ren, konnten zwar bisher noch nicht reali-
siert werden, jedoch sind die Planungen in
ein konkretes Stadium getreten. Hier sind
vor allem die Hochgeschwindigkeitsverbin-
dungen Köln - FrankfurtIM. und Köln -
Brüssel - Paris sowie die Anbindung des
Köln/BonnerFlughafensan das Eisenbahn-
netz zu nennen.
Diese Entwicklungenführten u.a. dazu, daß
der Umfang der Special-Ausgabe gegen-
über der Sonderausgabe 1/86 wesentlich
erweitert wurde. Neue Texte und Bilder
wurden hinzugefügt; gleichzeitig haben wir
uns bemüht, die in der ersten Ausgabe
noch vorhandenen Fehler auszumerzen.
Wir hoffen, daß wir mit dieser Special-
Ausgabe einen oft geäußerten Wunsch
unserer Leser erfüllen können.
Hermann Merker Verlag
Einleitung
Nach einem Mitte des 16. Jahrhunderts
einsetzenden Niedergang, der um 1790
seinen Tiefpunkt erreichte, gelangte die
Stadt Anfang des 19. Jahrhunderts zu ei-
ner neuen Blüte. Bereits während der
französischen Besatzungszeit ab 1794
wurde hier im Jahre 1803 die erste deut-
sche Handelskammer gegründet. Nach-
dem Köln 1815 preußisch geworden war,
entwickelte es sich im nun beginnenden
wirtschaftlichen Aufschwung zu einem
Banken-, Handels- und Industriezen-
trum. So blieb es nicht aus, daß hier der
Eisenbahngedanke schon sehr früh auf-
gegriffen und in die Tat umgesetzt wur-
de.
In mehreren, mit Unterbrechungen über
Jahrzehnte bestehenden Bauabschnitten
entwickelte sich bis 1918 das Kölner Eisen-
bahnnetz, das zu dem Begriff "Köln - Ver-
kehrskreuz des Westens" entscheidend
beigetragen hat. Hierdurch und auch infol-
ge der nach 1945 stürmisch einsetzenden
Entwicklung anderer Verkehrsmittel ist die
inzwischenüber eine MillionEinwohnerzäh-
lende Stadt zum Schwerpunkt von Indu-
strie, Handelund Gewerbe im Ballungsraum
RheinIRuhr und zum Messe- und Kongreß-
Zentrum von internationaler Bedeutung ge-
worden.
Köln ist eine der ältesten deutschen
Städte, mit einer bedeutenden Vergan-
genheit, die weitgehend von der ver-
kehrsgünstigen Lage geprägt wurde.
Schon im Altertum trafen sich hier im
Schnittpunkt des nord-südlich verlaufen-
den Rheingrabens mit der west-östli-
chen Randlinie der Mittelgebirge die Ver-
kehrswege aus vielen Richtungen. An
diesem günstigen Platz errichteten die
Römer um 9 V. Chr. eine Garnison, die
als „Oppidum Ubiorum" zum Vorort der
erhofften germanischen Provinz auser-
sehen war. Im Jahre 50 n. Chr. erhielt
die Siedlung römisches Stadtrecht. Zu
Ehren der Kaiserin Agrippina, der Gattin
des Kaisers Claudius, erhielt sie den Na-
men ,,Colonia Claudia Ara Agrippinen-
sis", aus dem sich der heutige Name ab-
leitet. Die Stadt war Sitz des Statthalters
von Niedergermanien und wurde schon
unter Kaiser Konstantin Sitz eines Bi-
schofs. Die günstigen Verkehrswege tru-
gen dazu bei, daß Köln im Mittelalter zu
einer der bedeutendsten Städte des Rei-
ches wurde. Als Freie Reichs- und Be-
vorzugte Hansestadt bildete sie einen
Mittelpunkt des internationalen Handels,
des Handwerks und der abendländi-
schen Kultur.
Die ersten Eise
Die Geschichte der Eisenbahn in Deutsch-
land ist untrennbar mit zwei Namen ver-
bunden: FriedrichList und FriedrichHarkort.
List veröffentlichte 1833 einen das Gebiet
des Deutschen Bundes umfassenden"Ent-
wurf für ein sächsisches Eisenbahnsystem
als Grundlage eines allgemeinen Eisen-
bahnsystems", in dem Köln als Endpunkt
einer Linie von Berlin über Hannover und
Minden vorgesehen war.
Harkort, am 22. Februar 1793 als Sohn
eines Hammerwerksbesitzers in Harkor-
ten bei Wetter an der Ruhr geboren,
gründete 181 8 in Wetter die Maschinen-
fabrik und Mechanische Werkstätte Har-
kort & Co. Er stand allen technischen
Neuerungen aufgeschlossen gegenüber
und veröffentlichte bereits 1825, also
noch vor List, in der Schwelmer Zeit-
schrift „Hermannu einen Aufsatz, in dem
er sich mit dem in England neu entwik-
kelten Verkehrsmittel Eisenbahn ausein-
andersetzte. Er beschrieb hierin erstmals
die Idee einer Eisenbahnverbindung-zwi-
schen Rhein und Nordsee, sein Interes-
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Bild 4: Verkehrsmit I der „Lände" in Köln um 1850, den tigen Stanc er
Hohenzollernbrücke. uie uurerzuggleise für den Hafenumschlag scniienen sijdlich an uen
Bahnhof „Thürmchenn der Rheinischen Eisenbahn an.
ZeichnungILithographie: OsterwaldlKolb, Sammlung Perillieux
über Elberfeld bis Witten zu bauen. Am
28.129. September 1836 bildete sich in
Minden die Rhein- Weser-Eisenbahn-
A. G., die die Gesamtstrecke von Köln
nach Minden ausführen wollte. Die Düs-
seldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesell-
schaft erhielt daraufhin lediglich die Kon-
zession für den Bau einer Bahn von Düs-
seldorf bis Elberfeld, die 1838 fertigge-
stellt und damit die erste Eisenbahn in
Westdeutschland wurde. Die Rhein-We-
ser-Eisenbahn-A. G. in Minden erhielt
1837 die Konzession für den Bau der Ei-
senbahn. Der Bau wurde in Angriff ge-
nommen, jedoch geriet auch diese Ge-
sellschaft bald in Finanzschwierigkeiten,
die, nachdem der preußische König
Friedrich Wilhelm III. eine staatliche Be-
teiligung erneut ablehnte, im Mai 1839
zur Auflösung des Unternehmens führ-
ten. Der von Minden und Köln aus zu-
gleich begonnene Bau blieb schon in
den Anfängen stecken.
bahn vom Rhein zur Ems oder zur Weser
als bequemer Beförderungsweg für Gü-
ter aller Art. Auf Betreiben Harkorts setz-
te sich der Westfälische Landtag 1830 für
dieses Projekt ein. In Minden, Elberfeld,
Köln und anderen Städten bildeten sich
Komitees für den Bau einer Eisenbahn
von Minden über Bielefeld, Hamm, Wit-
ten und Elberfeld bis Köln. Der preußi-
sche Staat zeigte zwar Interesse an der
Bahn, machte aber deutlich, daß ein Bau
auf Staatskosten oder eine staatliche Be-
teiligung nicht in Betracht käme. Die Be-
mühungen der Komitees, das notwendi-
ge Geld durch Aktien aufzubringen, hat-
ten vorerst keinen Erfolg. Trotz wieder-
holter Bemühungen Harkorts, trotz sei-
ner 1833 erschienenen Arbeit „ Die Ei-
senbahn von Minden nach Köln", ruhte
das Projekt zunächst.
Am 28.129. Oktober 1835 wurde in El-
berfeld die Düsseldorf-Elberfelder Ei-
senbahn-Gesellschaft mit dem Ziel ge-
gründet, unabhängig von dem großen
Projekt eine Eisenbahn von Düsseldorf
se galt jedoch vorrangig den Transport-
problemen des aufstrebenden Gewer-
bes des Bergisch-Märkischen Landes.
So baute er 1826 in Elberfeld eine Pro-
bestrecke für eine Kohlenbahn nach dem
Palmerschen Prinzip; eine Art Schwebe-
bahn, bei der die hängenden Transport-
mulden von Pferden gezogen wurden. In
den folgenden Jahren wurden im Ber-
gisch-Märkischen Raum mehrere örtli-
che Kohlenbahnen errichtet, nunmehr
als zweispurige Eisenbahnen mit Pferde-
betrieb. Wichtiger für die Entwicklung der
Eisenbahnen in den Provinzen Rhein-
land und Westfalen war zweifellos das
Projekt der Eisenbahnverbindung vom
Rhein zur Nordsee. Der Grund für diese
Überlegungen waren die hohen Zölle,
die die Niederlande als Besitzer der
Rheinmündung für ein- und ausgehende
Waren erhoben. Um diesen zu entge-
hen, suchte man nach einer günstigen
Verbindung zwischen der Rheinprovinz
und einem deutschen Seehafen und kam
dabei auf die Möglichkeit einer Eisen-
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