Eisenbahn Journal - Special 1992_05 - Ein Lokfuehrer erzaehlt.pdf

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Bfla s: im Janre issr, als ineses ~tm
emna, bestfmmte die DampfIok noch den Amag beim Bw Limburg. Foto: H. K.km
Bild 1(TIM): Bei Hohenrhein passiert eine Schienenbusgarnitur die betagte Lahnbrücke. Nach dem ZweitenWeltkrieg als Ubergangsldsungerrichtet, erfülltdas Bau-
werk nach wie vor seinen Zweck. Foto: U. Kandler
4 Bild 2: Längst bestimmen die Neubau-Dieseltriebwagender Baureihe 628.2 auch das Bildder "Neuen Bahn" irn Lahntal (Ariurt, 4. Mai 1989). Foto. U. Kwrdkr
Bild 102 (Rückütei): Die 216 133 des Bw Limburg verlaßt am 30. Juni 1987 vor dem E 3757 den Kakofener Tunnel, der mit 592 m der zwiüängsteTunnel der
Lahntalbahn ist. Foto: U. Kandlw
Impressum
Inhalt
Seite
Vorwort
Mit der Lahntalbahn unterwegs
Die Drohung des Moritz Hilf
Die Havarie des Luftschiffs Z II bei Weilburg
Ein Runkeler Metzger flüchtet per Lokomotive
Der »Tunnelbär«
Der »Ausstieg«
Der nächtliche Lokomotivzug
»Vor den Feiertagen geht der Teufel auf Stelzen(<
Mit einem Bein nach nNSD«
Die Überführung
Wo liegt Dettingen?
Meine schwerste Fuhre
Der » U-Boot-Crash «
Plaudereien über eine Westerwald-Strecke
Ein lautes Krachen - dann setzte das Bewußtsein aus
Nur wegen eines Kugelschreibers ...
Als der Bahnhof Laurenburg noch Überholgleise hatte
Eine P 10 wird »ausgezählt«
Der Beweis
Die verhinderte Wettfahrt
Meine letzte Fahrt durch das untere Lahntal
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Bild 5: Der Dienst auf einer Dampflokomotivegehörte zweifelsohneauch
für Kaleve zu den anstrengendsten, aber schönsten Tätigkeiten eines
Triebfahrzeugführers.
Bild 4 (links): Nach Lokschlossertätigkeitund Ausbildung zum Lokomotiv-
führer begannen ab 1958 für Helmut Kaleve die interessantenJahre als
Heizer und "Meister" auf einer Dampflokomotive.
Bild 6 (rechts): Ab 1970 begann der Dienst als Lokführereiner Dieselloko-
motive, wie hier auf einer Maschine der Baureihe 216. Foto: J. Seyferth
Vorwort
Wäre da nicht das 150jährige Eisenbahnju-
biläum zu feiern gewesen, hätte es wohl
noch lange keine Lockerung dieses bei
Eisenbahnfreunden umstrittenen Verdikts
gegeben.
Allmählich erkannte man bei der DB, daß
die alten Dampflokomotiven für die zahlrei-
chen Eisenbahnfreunde immer noch eine
große Anziehungskraft besitzen. So hob
man das Streckenverbot schließlichauf und
bietetseither Jahrfür Jahr Nostalgiefahrten
in ganz Deutschland an. Dafür wurden so-
gar Lokomotivveteranen zurückgekauft und
Ausstellungslokomotiven reaktiviert. Die
"Dampfrösser" erleben ihre kleine Renais-
sance!
Auch die vielen Modellbahnclubs halten
das Interesse an diesen Maschinen wach.
Es ist kaum zu glauben: Die Kostenfür den
Entwurf und die Werkzeuge zur Herstel-
lung einer Modellbahnlok sind mittlerweile
so hoch, daß man dafür in den zwanziger
Jahren eine richtige Dampflok hätte kaufen
können. Die Ausgaben der Spieler, Tüftler
und Sammler für ihr Hobby machen inzwi-
schen 20% des Spielwarenumsatzes aus!
Dennoch heißt es weiterhin, von der guten
alten Eisenbahn Abschied zu nehmen. Im-
mer mehr zieht sie sich zurück. Strecken
werden stillgelegt und Bahnhöfe durch
Rückbaumaßnahmen zu Haltestellen her-
abgestuft. Bahnhofsgebäude, Stückguthal-
len, Stellwerke und Wärterhäuschen wer-
den vermietet, verkauft oder sogar abge-
rissen, wenn sie verfallen sind. Gleisanla-
gen sind in Park & Ride-Plätze umgestaltet
worden. Vieles von der einstigen Herrlich-
keit ist längst vergangen. Hatte die DB im
Jahr 1975 noch 33 000 Lokführer beschäf-
tigt, so sind es heute weniger als 24 000.
Während bei der Dampflokomotive die Ma-
schinenleistung nicht zuletzt vom Geschick
des Heizers,dem Zustand des Feuers oder
der Qualität der Kohle abhing, fahren die
von nur einer Person bedienten Diesel-,
Elloks und Speichertriebwagen ungleich
störungsfreier. Sie sind weniger reparatur-
bedürftig,verschleißen nicht so schnell und
bringen jederzeit die volle Leistung.
Nicht jedem Lokomotivführer war jedoch
der Wechsel zu den neuen Traktionsarten
willkommen. Die vielen anfänglich auftre-
tenden Störungen an den Lokomotiven
stellten sich oft als bloße Bedienungsfehler
heraus, was sich besonders bei den Steu-
erwagenzügen bemerkbar machte. Dann
mußte der Lokführer entscheiden, ob er
den Fehler selbständig beheben konnte
oder ob eine Ersatzlok anzufordern war.
Es kam nicht selten vor, daß vor dem Ein-
treffen der Ersatzlokomotive der Schaden
bereits repariert worden war. Bei der jüng-
sten Triebfahrzeuggeneration sind freilich
solche "Alleingänge" des Lokführers kaum
mehr möglich. Ein heißes Stangenlager an
der Dampflok qualmt, ein gerissenes Rohr
spritzt, aber eine kleine Fluse auf dem
Schaltwerkkontakt sieht man nicht!
In der vielfältigen Eisenbahnliteratur sind
nahezu alle Themen rund um den Zug
immer wieder abgehandelt worden. Da gibt
es dicke Bücher über die Geschichte der
Eisenbahn, herrliche Bildbände, Kalender
mit faszinierenden Fotografien, lückenlose
Fabrikchroniken, detaillierte Kartenwerke
und noch vieles mehr. Auch die Funktions-
weise der Dampflokomotive wurde in un-
zähligen Büchern eingehend beschrieben
und dokumentiert. Nur Erlebnisberichtevon
Eisenbahnern sind relativ selten.
Ich lade Sie deshalb ein, mit mir mitzufah-
ren. Klettern Sie zu mir auf den Führer-
stand einer Dampflokomotive oder neh-
men Sie Platz in einem Speichertriebwa-
gen bzw. auf dem zweiten Sitz im Füh-
rerraum einer 216. Während der Fahrt wer-
de ich Ihnen von schönen und weniger
schönen Erlebnissen und Erinnerungen ei-
nes Lokomotivführers berichten, die hof-
fentlich Ihr Interessefinden werden. Wenn
ich dabei von Dampfloks und Speicher-
triebwagen erzählen werde, berichte ich
von einer vergangenen Epoche. Wie Sie
wissen, werden derartige Fahrzeuge in Eu-
ropa kaum noch für den normalen Zug-
dienst eingesetzt.
Auch die Deutsche Bundesbahn hatte be-
dauerlicherweise ihr Streckennetz mit ei-
nem generellen Dampflokverbot belegt.
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Den Lesern dieses Specials, die die Son-
derausgabe 111189 "Lahntalbahnndes Ei-
bahn-Journals noch nicht kennen, soll die
Lahn anhand einer alten Reisebeschrei-
bung in gerafiter Form mit herrlichen Bil-
dem aus der Jetzt-Zeit vorgestellt werden.
Die ersten zehn Seiten des Heftes sind
deshalb der LANDSCHAFT AN DER LAHN
gewidmet. Schöne Bilder setzen sich durch
den ganzen Erzähiungsteil hindurch fort.
folgte über ein Jahr Heizertätigkeitim Lang-
laufplandes Bw Wanne-Eickel. Wegen Per-
sonaRbbaus infolge der ersten Kohlenkrise
wurde ich zum Bw Recklinghausen abge-
ordnet. Einsatz meist als Heizer im T 18-
Plan. 1961 kam es zu der gewünschten
Versetzung zum Bahnbetriebswerk Lim-
burgllahn. Es folgten Heizerdienste im
P 30-Plan. 1963 Heizer als Reglerberech-
tigter im Wendezugbetrieb, 1966 Heizer-
und Führervertreter im Sonderdienst (Be-
reitschaften, Sonderzüge), Zusatzausbil-
dung für elektrische Speichertriebwagen in
der BundesbahnschuleTroisdorf, 1967 Zu-
satzausbikhing für DieseNokomotWen im
Ausbesserungswerk Nlrmberg und 1970
schließlich Zusatzausbildung für diLoko-
motivbaureihe 215.
1972 erfolgte mein planmäßiger Einsatz
als Lokomotivführer im gemischten Dampf-
lok-Disellok-Plan 5. Eme Zusatzausbil-
dung für E-Loksabsokierte ich in der Bun-
desbahnschuleMünchen-Neuaubing. 1973
war meine letzte Darnpfloktour. Bis 1986
wurde ich in Plänen mit ETA-Dillokund
E-Lok-Leistungen eingesetzt. 1989 wurde
ich wegen eines Gehörsturzes in den Ru-
hestand versetzt.
Lebenslauf
Zu meiner Person hier noch einige Anga-
ben: Als zweites von fünf Kindern wurde ich
Helmut Kaleve
1933 in Breslau-Schmiedefeld geboren.
Mein Vater stand als Lokornoüvführer in
Diensten des Bw Breslau-Mochbern. 1945
Flucht nach Hoyerswerda und fünf Wo-
chen später weiter nach Erfurt-Marbach.
1947 begannicheine Maschinenschlosser-
lehre im Bahnbetriebswerk Erfurt G. Im
Jahre 1951 floh ich aus der DDR. Als Berg-
mann arbeitete ich bei der Bergbau Aktien-
geseHschaft Ewald König-Ludwigin Hertent
Blld I: Mit Leib
und Seele Loko-
motbiührer:
Helmut Kaleve,
geboren in Bres-
lau, heute in
Limburg an der
Lahn zu Hause.
F- 4,5,7:
Ssmmiung
bve
Westfalen - zwei Jahre als Schlepper, da-
nach als Gedingeschlepper.
1955 Wiederbeginn bei der Bahn als Be-
triebsarbeiier im Bahnbetriebswetk Wan-
ne-Eickel, 1956 LokschlossertBtigkeit in
der Stangenrepamturgruppe. 1957 begann
meine Lokführerausbildungmit zehnmona-
tigern Heizerdienst im Rangier- und Güter-
zugdienst. 1958 Lokführerprüfung. 1959
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