Eisenbahn Journal 1992-08.pdf
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B 7539 E
ISSN 0720-051X
1
August
Inhalt
4
50
Jahre Baureihe
52
DiemeistgebautedeutscheLokomotivbaureihe
Die Saaletalbahn
In Sachsen tut sich was!
Neue Museumsbahnenentstehen
Neue Brücken braucht die Bahn
Der HetzdorferViadukt
sowieweitere Brückenbauarbeiten
Auf kühner Trasse von Spiez bis Brig
ICE“eröffnet”Ausbaustreckeam Lötschberg
Die Schmalspurbahn
12
18
20
26
Zittau
-
Reichenau
-
Markersdorf
Die Speisewagen des Glacier-Express
Bügel ab!
E-Loksrollenstromlosdurch Baustellen
Mehr Güterverkehr auf die Schiene
NeuerContainer-Terminalin Duisburg-Ruhrort
32
38
42
44
-I
I
Modellbahn-Journal
60
Gleisunterbau und Eincchotterung
(Teil 2)
Ein Kriegslokiyp,dessenBau mehr von politischen Erwägungenals von ausgereiften
Plänenzur VereinfachungkonventionellerBaumethodengeprägt war, wurdezur
meistgebautendeutschenLokomotivbaureihe.Näheresüber50
Jahre Baureihe
52
lesen Sie ab
Seite
4.
Foto: U. Kandler
Ein immer wieder aktuellesThema
Kennen Sie schon »Miniland«?
Großanlagezwischen Kemptenund Isny
-1
Modellbahnspaß
im Maßstab
1:220
Pennsylvania
&
Ohio
-
in Spur N
Zweite Folge über den Baueiner N-Anlage
Eine Großanlage in Nenngröße
0
Gleispläne
-
perComputer maßgeschneidert
Die Brikettfabrik »Vereinsglück«
64
I
68
70
4
74
78
82
Bahn-Notizen
Typenblatt:
70°,
bay. Pt
2/3
Typenblatt:
72’,
bay. Pt
2/4
N
Fachhändler-Adressen
Impressum
Bücherecke
Schaufenster der Neuheiten
Auto-Bahn
Mini-Markt
Sonderfahrten und Veranstaltungen
45
51
53
56
5%
59
86
92
97
103
Titelbild:
Nurwenige der Kemptener218 ziert bislangeine
neuroteLackierung, die dieser Baureiheein überausgefälliges
Erscheinungsbildverleiht. Eineder vier fotogenen Dieselloksist
die 21
8
436, die am 23. Mai 1992 mit dem Wendezug E 4117
Augsburg
-
Weilheim hier soebendas Vorsignaldes Bf Schon-
dorf am Ammersee passiert.Foto:
G.
Zimmermann
Das Zieljedes Modelleisenbahnersist eine optimale Umsetzungdes Vorbilds.Wie das
mit relativ einfachenMitteln erreicht werden kann, beschreibtder zweite Teilunseres
Beitrags
“Gleisunterbauund Einschotterung” (Seite60). Foto: S. Rieche
3
Eisenbahn-Journal811992
Bild
1:
Vor einem
schwerenGüterzug
macht
52
8068 im
August 1979bei'
I
*
Haldensleben
mächtig Dampf.
Foto:
A.
Ritz
Bild
2:
Reko-Lok
52
8034 im März
1981in Lutherstadt
Wittenbeg.
Foto:
M.
Weisbrod
Bild 3 (rechteSeite
oben):
Zwischen
Laußnitz und
ottendorf ist die
52
8110am 25. April
1984unterwegs.
Foto:
U.
Kandler
4
50
Jahre Baureihe
52
Die meistgebaute deutsche Lokomotivbaureihe
Mit der Maschine
52 001
verließ am
12.
Sep-
tember
1942
die erste deutsche Kriegslokomo-
tive die Borsig-Lokomotivwerkein Hennigsdorf
bei Berlin. Dieses denkwürdige Ereignis war
der Beginneiner Entwicklungim Lokomotivbau,
die mehr von politischen Erwägungen und we-
niger von ausgereiften Pläneneiner sinnvollen
Vereinfachung konventioneller Baurnethoden
geprägt war. Nach der Ausweitung der Kriegs-
schauplätze irn Osten, vor allem in der Sowjet-
Union, hatten sich Engpässe bei der Bereit-
stellung von Truppen und Material ergeben.
Eine ausreichendeNachschubversorgungüber
das bestehendeStraßennetzwar nicht gewähr-
leistet, und der Deutschen Reichsbahn man-
gelte es an geeigneten Lokomotiven für die
zusätzlichenTransportaufgaben.
Eineerste Maßnahmezur Bewältigungderbe-
November
1941
wurde eine jährliche Liefer-
quotevon 3000 Maschineneinervereinfachten
Ausführung der Baureihe
50
festgelegt. Der
Serienbauvon
Übergangs-Kriegslokomotiven
BR 50 ÜK lief irn März
1942
an.
Ein wenig später verkündetes "Führerpro-
gramrn" ordnete die Steuerung des Wagen-
und Lokornotivbausdurch das Ministeriumfür
Beschaffungund Munitionan undsah den Bau
von jährlich7500 Lokomotivenvor. Zur Durch-
setzung des Vorhabenswar irn März
1942
der
"HauptausschußSchienenfahrzeuge"unter Lei-
tungvon GerhardDegenkolbgegründetworden,
dem Vertreter von
16
Lokornotivwerkenange-
hörten. Degenkolb, Direktor bei der Maschi-
nenbaufima DEMAG in Duisburg, war in das
Ministerium Todt berufen worden und
für
die
Organisation der Fertigungsabläufe in
Rü-
stehenden Problemewar ein Eingriff indas lau-
fende Beschaffungsprogrammfür Dampfloko-
motiven, das noch auf einer Planung aus dem
Jahre
1939
basierte. Um die Produktion der
Baureihe 50 forcieren zu können, die bereits
1937
als Bauart für einen möglichenKriegsein-
Satz vorgesehen wurde, rnußten mehrereAuf-
träge zum Bau anderer Einheitslokomotiven
storniert werden. Bereits im Herbst
1941
erör-
terte man auch die ersten Anregungen zur
Entwicklungeiner neuen Kriegslokomotive. In
den anschließendenBeratungender Deutschen
Lokomotivbau-Vereinigung ging es in zum Teil
recht lebhaften Diskussionen um Fragen der
Materialbeschaffung.Die Festlegungvon Prio-
ritäten bei der Entwicklungsowie eine dringend
erforderlicheSteigerungder Produktionszahlen
standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Irn
5
Eisenbahn-Journal 8/1992
stungsbetriebenzuständig, bevor ihm unter Mi-
nisterSpeer die Verantwortungfür Entwicklung
und Fertigung des Lokomotivbausübertragen
wurde.
Fürdie Fertigungder ersten deutschenKriegs-
lokomotive, BR
52,
die in den Hauptmaßen
weitgehendmitder Baureihe50 übereinstimmte,
waren zahlreiche Vereinfachungen festgelegt
worden. Die Bearbeitungvon Bauteilenunddie
Verwendung von Bunt- und Schwermetallen
sollten sich auf das absolute Mindestmaß be-
schränken. Verschiedenefür den Betrieb nicht
unbedingterforderliche Einrichtungenentfielen.
Hierzuzählen der Speisedom, der zweite Sand-
kasten, die Vorwärmeranlage,die Speisepumpe
unddas Läutewerk.
DieTreib- undKuppelstangen, bislang allseitig
bearbeitete Freiformschmiedestü4$e, entstan-
den nach einer neuen und sehr vereinfachten
Fertigungsmethode.Die Köpfewurden im Ge-
senk geschmiedet, der Schaft gewalzt und die
drei Teile durch eine Stumpfschweißung mit-
einander verbunden. EineBearbeitungerfolgte
nur noch an den Lagerstellender Köpfe. Diese
Maßnahmen führten allein bei den beiden
Treibstangen zu einer Einsparung von knapp
1000 kg Rohmaterialundrund70 Stunden Bear-
beitungszeit. Die Zahl der Einzelteile konnte
von
6000
auf 5000 Stück reduziertwerden; da-
von waren etwa 3000 Teile stark vereinfacht.
Bei der Fertigung einer Lokomotive konnten
dadurch
26
t Rohmaterial und
6000
Arbeits-
stundeneingespart werden. All diesevermeint-
lichen Verbesserungen stellte die Propaganda
besonders heraus. Eine fahrbare Ausstellung
ineinemZug sollte "mit einer an einenschweren
Vorwurf grenzendenDeutlichkeitzeigen", welch
ungeheureMaterialmengenundwelch riesiger
Arbeitsavfwandbislang"verschwendet"wurden,
bis man"frei von BürokratismusundVorurteilen
erst jetzt zu den neuen Erkenntnissenfand.
Nachder Fertigstellung der Vorauslokomotive
52
001
ging diese Maschinezusammen mit der
50 377
und mit einem Ausstellungszug bis zum
5.
Oktober
1942
auf eine
5000
km lange Rund-
reise zu allen Lokomotivwerken und in das
Führerhauptquartier.Inzwei Güterzuggepäck-
wagen undsechs Güterwagenwurdendie neu-
en Bauteile gezeigt und der "Fortschritt" ge-
L
Bild
4
(oben links):
Die ersteKriegslok
des ersten Bauloses
der WienerLokomo-
tivfabrikFloridsdotf.
Lok undKastenten-
der sind bereits mit
FroStschutzversehen
worden.
Fotos
4
bis
6:
Slg.
Obermayer
Bild
5
(Mitte oben):
Kastentenderder
Bauart
4 T
30
mit
vordererSchutz-
wand.
Bild
6
(Mi& unten):
Kastentender der
Bauart
4 T
30,
ohne
vordereSchutnvand,
aber mitaufgesetzten
Platten als Frost-
schutz für den Was-
serbehälter.
Bild
7
(unten):
Kondenslokomotive
52
1853
mit fünfach-
sigem Kondenstender
2'3
T
16,s
Kon.
WerkfotoHenschel,
Slg.
Weisbrod
.-
Plik z chomika:
MICHAEL-WITTMANN
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