Eisenbahn Journal 1992-02.pdf

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Inhalt
I Eisenbahn- Jouirnal
Nur eine Nebenbahn
100 Jahre Haßfurt- Hofheim
Plandampf in der Oberlausitz
Die Lokomotiven der Baureihe 10
>,SchwereGeburt. und ein .kurzes Leben<<
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Der neue Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe
20
Letzter Bahnhof des Jahrtausends?
Die Zermatt-Bahn kooperiert mit »Fuji«
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Die preußische T 18
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Nicht nur in Preußen beschafft
Die Müglitztalbahn heute - Teil 2
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Unser Wagenporträt
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Die Leichtbauwagenfür Heidenau - Altenberg
Bahnhöfe der sächsischen Landeshauptstadt
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Modell bahn-Journal
Modelle der Baureihe 10
Der ICE in N
Die preußische T 18 unter
»internationaler Flagge« im Modell
Die (fast) »unsterbliche« Baureihe 01
I 4otische Oberleitung«
Holland
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58
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Mein »grünes« Diorama
Internationale Modelleisenbahn-
Ausstellung in Berlin
Das Sandgleis
Betonbauwerke im Modell
Reichsbahn-Bayern - selbstgebaut
Rivarossimacht's möglich: eine »etwasandere- S 3/6
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Nureine Nebenbahn. 100 Jahre Haßfurt- Hofheitn (Seite 4): Sowohl die Strecken-
führung der Bahn als auch ihr Endbahnhof Hofheim sind für Modellbahneraufgrundder
nebenbahntypischen Ausführung sicher interessant. Hoffen wir, daß uns dieseStrecke
noch lange erhaltenbleibt! Foto: N. Ketnpf
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Bahn-Notizen
Bücherecke
Typenblatt: 56', bad. Vllle
Typenblatt: 8875, bad. le
Fachhändler-Adressen
Impressum
Schaufenster der Neuheiten
Mini-Markt
Sonderfahrten und Veranstaltungen
Bahn-Post
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Die (fast) »unsterbliche« Baureihe 01 (Seite 58): Kürzlicherschiendie bekannte
Museumslokomotive 01 150 von Roco im Modell. Lesen Siehierzu unseren Bericht,
der sich auch mit dem Museumseinsatz des großen Vorbilds befaßt.
Foto: H. Obermayer
Titelbild: Lokomotive 218 451 mit E 3924 nach Füssen
zwischen Seeg undWeizern-Hopferau, bei Enzenstetten
(27. Januar 1986). Foto: A. Ritz
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Bild 1: Umgeben von Bahnbedienstetensteht die bayerischeD Vll “Bruckberg“um 1900 im Bahnhof Hofheim. Foto: EisenbahnmuseumHofheim/Ufr
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100 Jahre Haßfurt - Hofheim
Es ist schon etwas Besonderes, wenn in der
heutigen Zeit das 1 OOjährige Bestehen einer
Nebenbahngefeiertwerden kann! Erfreulicher-
weise trifft dies für die 15,49 km lange Lokal-
bahn von Haßfurt am Main nach Hofheim zu,
auf der am 15. März 1892 der planmäßige
Betriebaufgenommenwurde.
Bis es soweit war, mußten einige “Hürden”
überwundenwerden. Die an der Strecken lie-
gende StadtKönigsberg(heuteim bayerischen
RegierungsbezirkUnterfranken)zählte damals
zum Staatsgebietvon Sachsen-Coburg-Gotha,
war also für die Königlich Bayerische Staats-
eisenbahnAusland. Erst nach Abschluß eines
Staatsvertragszwischen BayernundSachsen-
Coburg-Gothakonntemitder Planungunddem
Bau der durch die EnklaveKönigsbergführen-
den Streckebegonnenwerden.
DietechnischeAbnahmefand am 7. März 1892
statt. Nur durch einen Zuschuß der Stadt
Königsberg von 70 000 Mark hatte sich die
BayerischeStaatsbahndazu bewegenlassen,
den Bahnhof vor den Stadtmauern von Kö-
nigsbergzu errichten.
Mitausschlaggebendfür den Bau der Hofheimer
Bahn waren die großen Steinbrüchebei Burg-
prappachinder Nähevon Königsberg.Mitdem
dort gebrochenen Sandstein wurden damals
zahlreiche Großbaustellen beliefert, z.B. die
des FrankfurterHauptbahnhofs.
Eine erste Eingabe der Eisenbahn-Komitees
von Hofheim und Königsberg an die “Hohe
Kammer der Abgeordneten des Königreiches
Bayern zu München” war am 1. Januar 1886
gemacht und am 28. Juni 1889 endlich befür-
wortetworden.
Bilds: Die Lokomotive 98 1118 (bayerischeGtL 4/5) des Bw Bamberg rangiertim September 1949
mit einigen Güterwagenim Bahnhof Rügheim. Foto: Sammlung Kempf
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Eisenbahn-Journal 2/1992 - 4
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Der Bau der Strecke und die Errichtung der
Betriebsanlagen gingen schnell vonstatten.
BesondereKunstbautenwie Tunnels undgrö-
ßere Brücken waren nicht erforderlich. Bei
Betriebseröffnung standen zwei Lokalbahnlo-
komotiven der Gattung D VII mit den Namen
“Hofheim” und “Rügheim” zur Verfügung, die
im Lokbahnhof Hofheimstationiert waren. Die
“Bruckberg”, ebenfalls eine D VII, kam zusätz-
lich zum Einsatz.
Zunächst verkehrten täglich zwei Zugpaare,
dieaußer den heute nochvorhandenenStatio-
nenKönigsberg,Junkersdorf undRügheimauch
noch den Haltepunkt Prappach bedienten. Äl-
tere Anwohner der Strecke wissen zu berich-
ten, daß daszügleindamalsdieSteigungen oft
nur im Schrittempo bewältigte. Jugendliche
nahmen dies zum Anlaß für eine besondere
“Mutprobe”: Sie sprangen vom ersten Wagen
ab und auf den letztenwieder auf. Von größe-
ren Unfällen blieben der “Krautschneider“ und
seine Passagiere aber glücklicherweise ver-
schont. Der Spitzname geht eindeutig auf die
großen Mengen Kraut zurück, die in diesem
Gebiet angebaut und auch per Bahn abtrans-
portiertwurden.
Hin und wieder kam es zu Entgleisungen ein-
zelner Fahrzeuge, verursachtdurch Unterspü-
lungder Gleise, was jedoch ohne größere Fol-
gen blieb. Etwas spektakulärer war der Unfall
vom Jahre 1910, als die Lokomotive eines
Personenzugs nach Hofheim im Bahnhof Kö-
nigsberg einen Prellbock überfuhr und in dem
dahinter fließenden Mühlbach landete. Ursa-
chewar eine falsch gestellte Weiche gewesen.
Den Betriebsmittelpunkt der Strecke bildete
stets der Endbahnhof Hofheim. Diese Station
war miteinem Bahnhofsvorsteherbesetzt; Kö-
nigsberg und Rügheim wurden lediglich als
Agenturen geführt. Der Lokbahnhof Hofheim,
mitzweiständigemLokschuppenundBehand-
lungsanlagen, unterstand bis 1934 dem Bw
Schweinfurt, danach, bis zur Auflösung der
Bw-Außenstelle Hofheirn am 30. Mai 1965,
dem Bw Bamberg.
Wegen des Streckenverlaufs mit zahlreichen
und zum Teil recht engen Gleisbogen kamen
bevorzugt Lokomotiven mit Laufachsen zum
Einsatz. Bis in dieZeit um 1948 waren dies die
Maschinender Baureihe 984-5
.
Bild 3:Ab Mitte der dreißiger Jahre wurden Lokomotiven der Baureihe 86 eingesetzt.Sie liefenbis
zum Ende des Dampfbetriebs. Hier die 86 161 beim Wasserfassenin Haßfurt. Foto: P. Melcher
(bayerischeGat-
tung D XI und RL 3/4);
später wurden sie von
der GtL 4/53, also den Baureihen 981° und 98”
abgelöst. NachdemZweiten Weltkriegfuhr die
98 1033 für einige Monate als Gastlok zwi-
schen Haßfurt und Hofheim.
Auch die Baureihe 86 kam von der Neuan-
lieferungbeim Bw Bambergab Mittederdreißi-
ger Jahre biszum Endedes Dampfbetriebsauf
dieser Strecke vor Bau- und Güterzügen zum
Einsatz.
Den Zweiten Weltkrieg überstand das Bähn-
chen ohne allzugroße Schäden. Inden letzten
Kriegswochen waren die Züge allerdings im-
mer wieder das Ziel feindlicher Tiefflieger. Bei
einem Angriff auf den Nachrnittagszug Hof-
heim - Haßfurt im April 1945, der sich gerade
zwischen Rügheirn und Junkersdorf befand,
waren ein Toter und mehrere Verletzte zu be-
klagen.
Die fünfziger Jahre waren von einem starken
undnochstetigwachsenden Verkehrsaufkom-
men gekennzeichnet. Vor allem im Herbst
herrschte reger Betrieb, wenn große Mengen
Bild 4: Der letzte Reisezug mit Dampfbespannung fuhrt am 30. November 1959. Mit der 98 1 105
steht er festlichgeschmücktim Bahnhof HofheinVUfr. Foto: Sammlung Kempf
Bild 5: Im Jahre 1910 überfuhr die bayerische D XI Nr. 2714 (DR 98 491) eine falsch gestellte Weiche
im Bahnhof Königsberg und landeteim Mühlbach. Foto: SammlungKempf
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5 . EisenbahnJournal U1992
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Bild 6: Die Dieseltraktionhat bereits Einzuggehalten. V 100und VT 98 stehen im Frühjahr 1963 im Bhf. Hofheim. Foto: EisenbahnmuseumHofheimAIfr
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Bild 7: Auszug aus
demAmtlichen
KürSbüCh für Süd-
deutschland vom
Sommer 1964.
Sammlung Kempf
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