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Editorial

Stellen Sie sich vor, es ist Dampflok-Sonderfahrt, und keiner geht

hin! Sie halten das für unmöglich? Keineswegs: Praktisch unter

Ausschluß der Offentlichkeit pendelt seit dem 10. Mai die Erfur-

ter 44 1093 mit der Altbauwagen-Garnitur des Zwickauer Tradi-

tions-Eilzugs zwischen München und Kochel. Drei Zugpaare des

”Seenland-Expreß” rollen an den Wochenenden bis zum 24. Au-

gust täglich von der bayerischen Landeshauptstadt zum Fuß der

Alpen und zurück.

Ein attraktiver Zug mit einer interessanten Lok also, auf einer

Route, die auch touristisch besticht: Entlang des Starnberger Sees,

einem beliebten Naherholungsgebiet, hinein in die Urlaubsregion

Voralpenland, vorbei an Zwiebelturmkirchen und dem Barock-

kloster Benediktbeuern bis zum idyllisch gelegenen Kochelsee.

Die Wendezüge des ”Werdenfels-Takts”, auf gleicher Strecke

einige Minuten vor der 44er laufend, sind jedesmal rappelvoll.

Den Reisenden des Dampfzugs steht dagegen wesentlich mehr

Platz zur Verfügung: etwa vier bis fünf Sitzgruppen pro Kopf.

Anstelle der möglichen 349 Fahrgäste drängelten sich an den

ersten sechs Fahrtagen im Mai lediglich eine Handvoll Videofil-

mer an den Fenstern direkt hinter der mit Volldampf dahinbrau-

senden Lok. Der Rest des ersten Waggons war praktisch leer,

genauso der zweite, der vierte und der fünfte. Im dritten (Speise-

wagen) ließen es sich nur bei den abendlichen Rückfahrten ein

paar Passagiere gut gehen. Morgens und mittags konnte man dem

Kellner beim Däumchendrehen zuschauen. So manchem Muse-

umsbahnverein würde eine solche Fahrt für immer den Dampf

abdrehen.

Woran liegt’s?An den Fahrpreisen kaum; sie sind mit 59 Mark für

die Rückfahrkarte durchaus erschwinglich. Zudem ist die An-

und Abreise in Nahverkehrszügen gratis. Oder sind die giit 2,5

Millionen Bewohner des Ballungsraums München alle Dampf-

Muffel? Die gut besetzten Sonderzüge privater Veranstalter spre-

chen eine andere Sprache.

Nein, nach den Gründen für dieses wirtschaftliche Fiasko braucht

man nicht lange zu suchen - auch nicht nach Plakaten, Fahrplänen

oder sonstiger Werbung, die auf den “Seenland-Expreß” auf-

merksam machen. Es gibt sie nämlich schlichtweg nicht. Ebenso-

wenig wie Pressemitteilungen und -fotos in den örtlichen Tages-

zeitungen. “Handzettel in Regionalzügen” habe man verteilt, so

der Geschäftsbereich Fernverkehr der DB, zu dessen Aufgaben

die Organisation von Nostalgie-Saisonfahrten gehört.

Unfähigkeit? Kompetenzwirrwar in der privatisierten Beamten-

bahn? Oder gar, wie manche argwöhnen, planmäßiges Vorgehen

der DB AG mit dem Ziel, den nicht ICE-Image-konformenNostal-

giebetrieb wegen ”erwiesener” Unwirtschaftlichkeit wegzuratio-

nalisieren? Vom GB Fernverkehr in München kam jedenfalls die

Auskunft, man habe (nach drei Pleite-Wochenenden) das Pro-

blem erkannt und arbeite an einer neuen Werbestrategie. Für uns

Eisenbahnfreunde - egal ob in München oder anderswo - gibt’s in

solchen Fällen jedenfalls nur eins: mitfahren!

Mitfahren, wenn auch nur mit dem Stift auf dem Papier, sollten

Sie übrigens auch bei unserem 2. Großen Gleisplan-Gewinnspiel.

Mit etwas Geschick und Ideen könnte das Ergebnis ähnlich sein:

Sie sehen eine Dampflok rollen - aber Ihre eigene! “Satte” zwölf

Lokomotiven in den Nenngrößen HO, TT und N warten auf die

Schöpfer der besten Gleisplan-Entwürfe. Außerdem locken viele

interessante Wagenmodelle. Auf den Seiten 74 und 75 erfahren

Sie alles Wichtige. Viel Erfolg bei der Teilnahme wünscht Ihnen

Ihre EJ-Redaktion

Züge über die Ostsee

Durchgehende Schienenverbindung über den Großen Belt

Cranzahl - Oberwiesenthal

Seit 100 Jahren schmalspurig zum Fichtelberg

DB-Dampf vor 25 Jahren

Vor 90 Jahren:

Schnellfahrt der bayerischen S 2/6

DB Cargo innovativ:

Umbruch bei der Güter-Bahn

Im Ersten Weltkrieg von deutschen Soldaten erbaut

Die Donau-Treidelbahn am »EisernenTor« 36

Schweizer Bahnjubiläum: MEGA-Feier St. Gallen 40

Bahnsinniges Berner Oberland

HO-Anlage mit Epoche-V-Motiv

Wenn es Nacht wird in Priemling ...

HO-Superanlagenach Motiven der frühen 20er Jahre

Eisenbahn-Träume aus der schlechten alten Zeit 70

2. Gleisplan-Gewinnspiel

Schmalspur-Schneepflug von Spieth

Quattro Stagioni 12: Bw-Ausstattung

Felsen- und Mauerbau mit Styropor und Spachtelmasse

Nur die Geister von densölben ... 82

Unsere N-Einsteigeranlage wird aufgerüstet (12) 86

Viva Italia!

Güterwagen der FS im Selbstbau

>>Wirsind die Größten!<<

...

Die N-Bahn-Freunde München (NFM)

1. Gleisplan-Gewinnspiel (2):

Zwei HO-Vorschläge und ein N-Entwurf

Bahn-Notizen

Fachhändler-Adressen

Impressum

Typenblatt: Baureihe 01

Typenblatt: Baureihe 52

Leser-Fotowettbewerb Schweizer Eisenbahnen

Schaufenster der Neuheiten

Auto-Neu heiten

100

Modellbahn-Notizen:Treffen in Göppingen

101

Mini-Markt

102

Club-Seiten

110

Übersicht über die Verlags-Neuheiten

112

Sonderfahrten und Veranstaltungen

114

Titelbild: DB-Dampf vor 25 Jahren: Von der Baureihe 23

beispielsweise war der Bestand zu diesem Zeitpunkt bereits

um 42% geschrumpft. 23er liefen nur noch in den Direktions-

bezirken Saarbrücken und Stuttgart - hier 023 031 bei der

Ausfahrt aus dem Bahnhof Lauda. Abb.: J. Nelkenbrecher

5 - Eisenbahn-Journal 7/1997

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Jaß schon 1998 der E

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Biiaer 2 und 3: Ausgedient hat im Jahre 1995 die altehrwürdige

Eisenbahnfährverbindung zwischen Warnemünde (große Abbildung]

und Gedser auf der dänischen Insel Falster (kleines Bild unten). Die

Luftaufnahme der Trajektanlagenzeigt bereits deutliche Rückbau-

spuren der Gleisanlagenzur zweiten Anlegestelle.

Beide Abb.: H.Schön

edser und von

Sassnitz nach Trelleborg

Diese neue Linie Berlin - Warnemünde -

iedser - Kopenhagen führte zu erhebli-

chen Erleichterungenfür Reisendewie für

Postsendungen und verlieh dem interna-

tionalen Verkehr ganz neue Impulse. Des-

halbkamendie Friedrich-Franz-Eisenbahn,

Mecklenburg-Schwerins Staatseisenbahn

“7

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