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LIBER
AL VEL
LEGIS
SUB FIGURÂ
CCXX
WIE ES GEGEBEN WARD
VON
XCIII = 418
AN
DCLXVI
 
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Publikation in Klasse A
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L IBER AL VEL L EGIS Kapitel I
3
1. Had! Die Manifestation von Nuit.
2. Die Entschleierung der Gesellschaft des Himmels.
3. Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern.
4. Jede Zahl ist unendlich; es gibt keinen Unterschied.
5. Hilf mir, o Kriegsherr von Theben, bei meiner Entschlei-
erung vor den K indern der Menschen!
6. Sei du Hadit, mein geheimes Zentrum, mein Herz & meine
Zunge.
7. Siehe! Offenbart wird es durch Aiwass, den Botschafter von
Hoor-Paar-Kraat.
8. Das K habs ist in dem K hu, nicht das K hu in dem K habs.
9. Verehret also das K habs, und sehet mein Licht über euch
ausgegossen.
10. Laßt meine Diener wenige sein & geheim: sie sollen die Vie-
len & die Bekannten regieren.
11. Diejenigen sind Narren, die Menschen anbeten; ihre G ötter
& auch ihre Menschen sind Narren.
12. Kommt hervor, o Kinder, unter die Sterne & nehmt eure
Fülle der Liebe!
13. Ich bin über euch und in euch. Meine Ekstase ist in der eu-
ren. Meine Freude ist (es), eure Freude zu sehen.
14. Oben ist das Azur edelsteingeschmückt
die nackte Pracht von Nuit.
In Ekstase herab sie sich bückt
zu küssen die geheime Glut von Hadit.
Die Flügelkugel, das sternenhafte Blau
Sind mein, o Ankh-af-na-khonsu!
15. Nun sollt ihr wissen, daß der erwählte Priester & Apostel
des unendlichen Raumes der Prinz-Priester das T ier ist; und
in seine Frau, S charlach- F rau genannt, ist alle Macht gege-
ben. Sie sollen meine Kinder in ihre Herde sammeln: sie
sollen den Strahlenglanz der Sterne in die Herzen der Men-
schen bringen.
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16. Denn er ist immer eine Sonne und sie ein Mond. Sein aber
ist das geflügelte geheime Feuer, und ihr das gebeugte Ster-
nenlicht.
17. Aber ihr seid nicht so auserwählt.
18. Brenne auf ihrer Stirne, o schimmernde Schlange!
19. O azur-lidrige Frau, beuge dich über sie!
20. Der Schlüssel zu den Ritualen liegt in dem geheimen Wort,
welches ich ihm gegeben habe.
21. Für den G ott & den A nbeter bin ich nichts: sie sehen mich
nicht. Sie sind gleichsam auf der Erde; ich bin der H immel,
und da gibt es keinen anderen G ott außer mir und meinem
Herrn Hadit.
22. Nun, deshalb bin ich euch bei meinem Namen Nuit be-
kannt, und ihm bei einem geheimen Namen, den ich ihm
nennen werde, wenn er mich endlich kennt. Da ich der U n-
endliche R aum bin, und die U nendlichen S terne darin, tuet
ihr desgleichen. Bindet nichts! Es soll kein Unterschied un-
ter euch gemacht werden zwischen einem Ding & irgendei-
nem anderen Ding; denn dadurch kommet Schmerz.
23. Aber wer immer darin besteht, der soll das Oberhaupt von
allen sein!
24. Ich bin Nuit, und mein Wort ist sechs und fünfzig.
25. Teile, addiere, multipliziere und verstehe.
26. Alsdann spricht der Priester und Sklave der Schönen: Wer
bin ich, und welches soll das Zeichen sein? Also antwortete
sie ihm, sich herabneigend, eine züngelnde Flamme in Blau,
all-berührend, alles durchdringend, ihre lieblichen Hände
auf der schwarzen Erde, & ihr schmiegsamer Leib zur Liebe
gebeugt, und ihre sanften Füße verletzten die kleinen Blu-
men nicht: Du weißt! Und das Zeichen soll meine Ekstase
sein, das Bewußtsein um die ewige Fortdauer des Seins, die
Allgegenwart meines Leibes
1 .
27. Darauf antwortete der Priester & sprach zu der K önigin des
R aumes, ihre holde Stirn küssend, und der Tau ihres Lich-
tes badete seinen ganzen Leib in süß-riechenden Schweißes
Duft: O Nuit, Ewigwährende des H immels, immer soll es so
1
Im Diktat hieß es: “die bruchstücklose nicht atomische Tatsache meiner Universalität: ...
(schreibe dies in weiseren Worten) (Aber fahre weiter fort).” Ouarda schrieb die vier Wor-
te im obigen Text.
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L IBER AL VEL L EGIS Kapitel I
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sein; daß die Menschen nicht von D ir als E ine sprechen,
sondern als K eine; und laß sie überhaupt nicht von dir spre-
chen, denn du bist immerwährend.
28. Keins, hauchte das Licht, fein und feenhaft, der Sterne, und
zwei.
29. Denn ich bin geteilt um der Liebe willen, für die Mög-
lichkeit der Vereinigung.
30. Dies ist die Schöpfung der Welt, daß der Schmerz der Tei-
lung wie nichts ist, und die Freude der Auflösung alles.
31. Um diese Narren von Menschen und ihr Wehleid kümmere
du dich nicht! Sie fühlen wenig; was ist, wird durch schwa-
che Freuden aufgewogen; aber ihr seid meine Auserwählten.
32. Gehorcht meinem Propheten! Befolgt die Prüfungen meines
Wissens! Suchet mich allein! Dann werden euch die Freu-
den meiner Liebe von aller Pein erlösen. Dies ist so: ich
schwöre es beim Gewölbe meines Leibes; bei meinem hei-
ligen Herzen und Zunge; bei allem, was ich zu geben ver-
mag, bei allem, was ich von euch allen begehre.
33. Darauf fiel der Priester in eine tiefe Trance oder Ohnmacht
& sprach zur K önigin des H immels; S chreib für uns die
Prüfungen, schreib für uns die Rituale; schreib für uns das
Gesetz!
34. Aber sie sagte: die Prüfungen schreibe ich nicht: die Rituale
sollen zur Hälfte bekannt sein und zur Hälfte verborgen: das
G esetz ist für alle.
35. Dies, das du da schreibst, ist das dreifache Buch des G e-
setzes.
36. Mein Schreiber Ankh-af-na-khonsu, der Priester der Prin-
zen, soll dies Buch nicht um einen Buchstaben verändern;
aber damit nicht Narrheit entstehe, soll er es nach der Weis-
heit von Ra-Hoor-Khu-it kommentieren.
37. Ferner die Mantras und Zauber(-sprüche); das Obeah und
das Wanga; das Werk des Stabes und das Werk des Schwer-
tes; diese soll er lernen und lehren.
38. Er muß lehren; doch die Prüfungen darf er schwer machen.
39. Das Wort des G esetzes ist Qelhma .
40. Wer uns T helemiten nennt, geht nicht fehl darin, so er sich
das Wort nur genau betrachtet. Denn darin sind D rei G ra-
de, der E insiedler, und der L iebende, und der Mensch der
E rde. Tu was du willst, soll sein das Ganze des G esetzes.
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