Der Spiegel 2012 45.pdf
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itteilung
5. November 2012 Betr.: Augstein / Schmidt, Titel, „New Scientist“
A
n einem Januar-Abend des Jahres 1965 sitzen in einem Hamburger Theater
zufällig zwei Herren nebeneinander: Der eine ist der Innensenator der Hanse-
stadt, Helmut Schmidt, bei dem anderen handelt es sich um Rudolf Augstein, Her-
ausgeber des SPIEGEL. Eigentlich kennen die beiden Herren sich bereits – trotzdem
reden sie nicht miteinander, begrüßen einander nicht,
denn Schmidt erkennt Augstein an jenem Abend
nicht, wie er ihm später, in einem förmlichen Ent-
schuldigungsbrief, gestehen wird. Dieses Schreiben
steht gleichsam am Anfang einer Brieffreundschaft –
einer intellektuellen Beziehung, getragen von Re-
spekt, geprägt von der Leidenschaft für die Politik.
192 lange Briefe, aber auch Gruß- und Postkarten
aus mehr als vier Jahrzehnten waren in Leitz-Ord-
nern abgeheftet, verteilt auf 270 Regalmeter, wo der
SPIEGEL-Redakteur und Historiker Klaus Wiegrefe
und Hauke Janssen, Leiter der Dokumentationsabtei-
lung, sie in den vergangenen Wochen fanden, sich-
teten und auswerteten. Zum zehnten Todestag von
Rudolf Augstein druckt der SPIEGEL erstmals eine
Auswahl davon. Gelegentlich sind die Schreiben streit-
bar, dann wieder freundlich. Die vielleicht netteste Sendung: eine Schnupftabaks-
dose, von Augstein an Schmidt, von 1770, friderizianisches Rokoko (Seite 60).
Augstein, Schmidt 1974
D
as SPIEGEL-Büro in New York liegt un-
weit der Ecke 40th Street, 5th Avenue –
und damit genau auf der Nahtstelle des Black-
outs, den der Sturm „Sandy“ in der Stadt
verursacht hat. Von der 40th Street aufwärts
gibt es Strom, von der 39th Street abwärts ist
alles schwarz, ein lokales Krisengebiet. Hier
trafen sich in den vergangenen Wochen immer
wieder Ullrich Fichtner, Hans Hoyng, Marc
Hujer und Gregor Peter Schmitz, Autoren und
langjährige USA-Korrespondenten des SPIE-
GEL, um sich über ihre Wahlkampfeindrücke
auszutauschen, die nationalen Krisensymptome zu diskutieren. Ihr Fazit: Endzeit-
stimmung. Amerikas soziale Bindekraft lässt nach, das Land nimmt Abschied vom
Selbstbild als Weltmacht. Gleichzeitig werden die Stimmungsschwankungen
hektischer, flackernder, die Neuen Medien haben dem Wahlkampf eine gänzlich
andere Dynamik gegeben. „Man kann über Twitter und Facebook praktisch zu-
sehen, wie sich die Stimmung minütlich ändert“, sagt
Hoyng, der in den achtziger Jahren als Korrespondent in
Washington arbeitete. „Dagegen war der Wahlkampf des
George H. W. Bush gegen Michael Dukakis geradezu
gemütlich“ (Seite 84).
Hoyng, Fichtner
W
er sich für Biologie und Technik, Astronomie und
Medizin interessiert, kann sich jetzt – zusätzlich zum
SPIEGEL – auch in der deutschen Lizenzausgabe des „New
Scientist“ informieren. Von nun an erscheint das Heft
wöchentlich als Produkt der SPIEGEL-Gruppe.
3
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 45/2012
Plik z chomika:
luiza1989
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