Der Spiegel 2009 31.pdf

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Die Ohnmacht der Piloten
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
27. Juli 2009
Betr.: Titel, Arcandor, SPIEGEL GESCHICHTE, SPIEGEL-Buch
C omputer haben die Sicherheit im Flugverkehr verbessert – daran besteht kein Zwei-
fel. Was aber passiert, wenn die Rechner ausfallen oder gar verrücktspielen? Ha-
varien und Beinahe-Katastrophen haben den Glauben an die Unfehlbarkeit der High-
tech-Geräte erschüttert. Gab es etwa auch technische Probleme, bevor im Juni ein
Airbus A330 der Air France in den Atlantik stürzte? Titelautor Gerald Traufetter, 36,
analysierte mit Hilfe von Experten Flugunfälle und Systemausfälle. „Manche Pilo-
ten“, sagt er, „fürchten die Übermacht der Maschinen in kritischen Flugzuständen.“ Na-
hezu gespenstisch ging es in Gegenwart Traufetters in einem Flugsimulator der Berli-
ner Technischen Universität zu. Plötz-
lich „leuchtete und schallte es wie in
einer Disco“ (Traufetter). Ein Inge-
nieur simulierte, wie es beim Absturz
des Air-France-Jets im Cockpit mögli-
cherweise zugegangen ist. Der SPIE-
GEL-Mann, der keinen Pilotenschein
besitzt, durfte dann – im Simulator –
auf dem Kapitänssitz des A330 Platz
nehmen, Kurs auf München. Bei der
Landung nahm die Flughafenbefeue-
rung Schaden. Das aber lag, so Trau-
fetter, „nicht an Computern, sondern
an der fliegerischen Unerfahrenheit
des Piloten“ (Seite 106).
Traufetter im Flugsimulator
Gunther Latsch, 49, und Jörg Schmitt, 41, erstmals Hinweisen nach, die einen
schwerwiegenden Verdacht nährten: War Thomas Middelhoff, 56, als Chef des heute
insolventen Arcandor-Konzerns Diener zweier Herren? Hatte er seinen privaten Ver-
mögensverwalter Josef Esch, 52, bevorteilt und damit Untreue gegenüber seinem
Arbeitgeber begangen? Der erste SPIEGEL-Bericht (Heft 9/2009) über die Causa
Middelhoff mündete in ein Ermittlungsverfahren gegen den Unternehmer, nach einem
weiteren (SPIEGEL 29/2009) übernahm die Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft
für Wirtschaftskriminalität den Fall. Nun fanden die SPIEGEL-Leute im rheinischen
Siegburg, in Königswinter und in Saint-Tropez weitere Indizien dafür, dass Middelhoff
einen möglichen Anspruch von Arcandor gegen Esch in bis zu dreistelliger Mil-
lionenhöhe nicht durchgesetzt haben könnte – wegen seiner Nähe zu Esch. „Middel-
hoff hat privat so viele Geschäfte mit Esch gemacht, dass er ihm gegenüber kaum un-
befangen sein konnte“, sagt Latsch. Middelhoff bestreitet die Vorwürfe (Seite 36).
der beeinflusst. Schon mittelalterliche Könige waren auf Bankiers angewiesen, die
Macht des Kapitals zeigte sich auch in Staatspleiten und Börsenkrächen. Das neue
SPIEGEL GESCHICHTE „Geld! Von den
Fuggern zur Finanzkrise“ beschreibt den
Wandel der Geldgeschäfte seit ihren Anfängen
in Florenz und Frankfurt am Main. Das Heft
kommt Dienstag für 6,80 Euro in den Handel.
Im neuen SPIEGEL-Buch „Das Ende des
Römischen Reiches – Verfall und Untergang
einer Weltmacht“ erklären SPIEGEL-Auto-
ren und renommierte Wissenschaftler den My-
thos Rom (DVA, 19,95 Euro).
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
31/2009
5
V or bald einem Jahr gingen die SPIEGEL-Redakteure Jürgen Dahlkamp, 44,
S eit Jahrhunderten haben Spekulanten und Geldverleiher die Geschicke ganzer Län-
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In diesem Heft
Titel
Wenn der Bordcomputer abstürzt –
die neuen Risiken durch die Automatisierung
von Flugzeugen ................................................... 106
Interview mit dem Flugpsychologen
Reiner Kemmler über das schwierige Verhältnis
zwischen Piloten und Rechnern ........................... 112
Auslaufmodell Wehrpflicht
Seiten 20 bis 24
Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) und Ver-
teidigungsminister Franz
Josef Jung (CDU) ma-
chen sich öffentlich für
die Wehrpflicht stark.
Doch nur die Union will
unverändert am Pflicht-
dienst bei der Bundes-
wehr festhalten. Alle an-
deren Parteien möchten
nach der Bundestags-
wahl die Wehrpflicht ab-
schaffen oder aussetzen
– allen voran der Wunsch-
partner FDP.
Trotz Gefahren im Reaktor erlaubten
Behörden den Krümmel-Betrieb / CSU droht
Schwesterpartei mit Veto in der Europapolitik /
Amok-Signal an Schulen ....................................... 14
Bundeswehr:
Kippt die Wehrpflicht? .................. 20
Die bislang heikelste Operation deutscher
Soldaten in Afghanistan ........................................ 22
Interview mit FDP-Chef Guido Westerwelle
über die Aussetzung der Wehrpflicht .................... 24
Innere Sicherheit:
Wie aus einem
Abschiebehäftling ein Terrorverdächtiger wurde ..... 25
CDU:
SPIEGEL-Gespräch mit dem baden-
württembergischen Ministerpräsidenten Günther
Oettinger über seinen politischen Abstieg ............. 27
SPD:
Merkel beim Gelöbnis in Berlin
Die junge Manuela Schwesig soll
Ursula von der Leyen in
der Familienpolitik herausfordern .......................... 32
Essay:
Die Bundeswehr am Hindukusch –
warum ein Bürgerkrieg nicht mit einem
Polizeieinsatz zu gewinnen ist ............................... 34
Affären:
„Deutschland ist auserkoren worden“ Seite 25
Neue Warnhinweise stützen die Befürchtung, dass Deutschland zur Zielscheibe
militanter Islamisten geworden ist. Als Drahtzieher gilt ein Qaida-Kommandeur aus
Marokko. Doch die Sicherheitsbehörden tun sich schwer mit Gegenmaßnahmen.
Luxusyacht und Mittelmeervilla –
was gehört Thomas Middelhoff
und was seinem Vermögensberater? ...................... 36
Katastrophen:
Wie sicher sind die geplanten
Freizeitseen auf ostdeutschem Tagebaugrund? ....... 38
Verbrechen:
Hells Angels und Bandidos
kämpfen um ihren Einfluss im Rotlichtmilieu ....... 43
Mordanklage 22 Jahre nach der Tat 40
Die Banken zocken
wieder Seite 58
Das globale Casino hat wieder geöffnet,
das Spielgeld kommt vom Staat: Invest-
mentbanken wie die Deutsche Bank er-
zielen erneut hohe Gewinne. Sie profi-
tieren von der Krise, die sie selbst mit
verursacht haben. Die Risiken des Ge-
schäfts übernehmen die Steuerzahler.
Die Astronauten von morgen /
Interview mit dem Autor Michael Jürgs
über sein Buch „Seichtgebiete“ ............................ 44
Eine Meldung und ihre Geschichte – wie
ein Hund, der durchs Klo gespült wurde, am
Leben blieb ........................................................... 45
Lebensart:
Berlusconis Reich – warum sich
Italien und Deutschland ähnlicher werden ............ 46
Ortstermin:
In Berlin versucht ein Ostdeutscher,
das Wesen der Ostdeutschen zu ergründen ........... 54
Börsensaal in New York
Regierung und GM streiten über Opel-
Gebote / Schickedanz-Stiftung in der Kritik /
Kreditkartenbetrug nimmt zu ............................... 56
Banken:
Sieger und Verlierer im
Porsche-Drama ...................................................... 62
Handel:
Silvios Welt
Seite 46
Nach wie vor ist Italien das Lieb-
lingsland der deutschen Touristen.
Auch wenn es von einem Minister-
präsidenten regiert wird, dessen
Gespräche mit seinen Gespielin-
nen mittlerweile im Internet anzu-
hören sind, auch wenn die Poli-
tik immer unheimlicher, die Wirt-
schaft immer undurchschaubarer
wird – das Land von Silvio Ber-
lusconi ist Deutschland näher, als
viele glauben.
Droht den Innenstädten die Verödung? .... 66
Finanzkrise:
SPIEGEL-Gespräch mit dem
früheren sächsischen Ministerpräsidenten
Kurt Biedenkopf über die Rettung der Banken
und die Grenzen des Wachstums .......................... 68
Leuchtmittel:
Die Verbraucher horten
Glühlampen .......................................................... 79
Werbung:
Der Niedergang von Springer & Jacoby 80
„Tagesschau“-Chefredakteur Kai
Gniffke über seinen umstrittenen Blog-Eintrag /
Die Hintermänner des Gongadse-Mords ............... 81
TV-Sender:
Die britische BBC liegt im Clinch
mit der Regierung ................................................. 82
Berlusconi, Balletttänzerin
6
der spiegel
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Deutschland
Panorama:
Kriminalität:
Gesellschaft
Szene:
Wirtschaft
Trends:
Aus alten Fehlern nichts gelernt ............. 58
Autoindustrie:
Medien
Trends:
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Foltervorwürfe in Indien / Tony
Blair hat keine Lobby in der EU ........................... 84
Ernährung:
Der Präsident und seine Jahrhundertreform 90
Indien:
Weltweite Jagd nach Land ................. 86
Das Geständnis des Mörders von Mumbai 93
Spanien:
Schlusslicht in der EU ........................... 94
Entfremdung von der Schutzmacht ........... 96
Global Village:
Rücksichtslos bahnen sich Nato-
Soldaten in Kabul ihren Weg durchs Verkehrschaos 98
ARD-Sportchefs wollen Reiten aus dem
Programm nehmen / Ein schwedischer
Tüftler revolutioniert das Surfbrett-Design ............ 99
Fußball:
Die irrwitzigen Investitionen
von Real Madrid .................................................. 100
Leichtathletik:
Hochspringerin Ariane Friedrich –
Deutschlands einziger Star bei der WM in Berlin 103
Frauen bei der Reisernte in Mali
Große Landnahme Seite 86
Regierungen, Fonds und Spekulanten kaufen riesige Ackerflächen in Afrika und
Asien, die ihnen arme Länder in ihrer Not oft überlassen. Die Investoren setzen auf
steigende Preise für Nahrungsmittel, weil die Weltbevölkerung rasant wächst.
Babys haben einen Sinn für Hunde /
Gedankenkraft steuert Armprothese ................... 104
Geschichte:
Führte die Kleiderlaus zum
Untergang von Napoleons Armee? ...................... 119
Medizin:
Der tragische Tod eines Frühchens ...... 120
Krankenhäuser müssen bei Ärztepfusch im
Kreißsaal hohe Entschädigungen zahlen .............. 122
Automobile:
Nissan bringt seine Luxusmarke
Infiniti auf den deutschen Markt ......................... 123
In der Wachstumsfalle S. 68
Gier und mangelnde Aufsicht haben nach An-
sicht vieler Experten die Finanzkrise ausgelöst.
Für den früheren sächsischen Ministerpräsiden-
ten Kurt Biedenkopf liegen die Ursachen tiefer.
Der „Fetisch Wachstum“, so mahnt er im SPIE-
GEL-Gespräch, habe die Schuldenspirale in
Gang gesetzt. Eine radikale Wende sei nötig.
Der Autor John von Düffel über seine
Komödie „Das Leben des Siegfried“ bei den
Nibelungen-Festspielen in Worms / Maxwell,
der König des Schlafzimmer-Souls, ist zurück ..... 124
Kino:
Das Melodram „Zerrissene Umarmungen“
des spanischen Cineasten Pedro Almodóvar ........ 126
Kunst:
Junge Kreative besetzen leere Häuser
in Großbritannien ................................................ 129
Bestseller
Clownerien vom Kult-Entertainer
Christian Ulmen .................................................. 131
Literatur:
.......................................................... 130
Biedenkopf
Das Vermächtnis des großen
John Updike ........................................................ 134
Fernsehen:
Der ARD-Film „Flug in die Nacht“
über das Flugzeugunglück von Überlingen .......... 137
Festspiele:
Die Tote vom Dorf Seite 40
22 Jahre nach dem grausamen Tod einer jungen Frau steht der Fußballstar einer klei-
nen Gemeinde im Sauerland unter Mordverdacht. Kürzlich entdeckte DNA-Spuren
belasten ihn schwer, viele Einheimische wollen dennoch an seine Unschuld glauben.
Intendant Jürgen Flimm
rechnet mit der Salzburg-Kritik des
Regisseurs Martin KuΔej ab .................................. 138
Nahaufnahme:
Wie der Hollywood-
Apokalyptiker Roland Emmerich
den Japanern den Weltuntergang ankündigt ....... 139
.................................................................... 10
Impressum, Leserservice
................................ 140
.............................................................. 142
Personalien
........................................................ 144
Hohlspiegel /Rückspiegel
Meister des
................................ 146
Titelbild:
Foto Frank Augstein / AP
Melodrams Seite 126
Der Spanier Pedro Almodóvar gilt als
erfolgreichster Autorenfilmer Europas.
Sein neues Kino-Melodram „Zerrissene
Umarmungen“ mit Penélope Cruz er-
zählt vom Schicksal eines Regisseurs, der
erblindet und trotzdem nicht aufgibt.
Die Mode-Legende
Bis heute prägt Coco Chanels
zeitlos-eleganter Stil die Mo-
dewelt – eine Hommage. Au-
ßerdem im Kultur-SPIEGEL:
Wer ist DJ Danger Mouse?
Und der Kult um die Desi-
gner-Sonnenbrille.
Cruz, Almodóvar
der spiegel
31/2009
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Ausland
Panorama:
USA:
Israel:
Sport
Szene:
Wissenschaft · Technik
Prisma:
Kultur
Szene:
Komik:
Briefe
Register
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Briefe
„Ferdinand Piëch ist der Zeus auf
dem Porsche-Olymp und scheint
sein Ziel erreicht zu haben.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die
Marke Porsche keinen dauerhaften
Imageschaden davonträgt.“
Dümmliches Durchhaltegeschwätz
Nr. 29/2009, SPD: SPIEGEL-Gespräch
mit Parteichef Franz Müntefering über die Fehler im
Wahlkampf und sein neues Liebesglück
In einem Punkt ist Müntefering überra-
schend realistisch: Er wolle „nicht nur für
ein Jahr auf Montage“ sein, lässt er wissen.
Richtig, aber auch nach zwei weiteren Jah-
ren als Vorsitzender dürfte die Montage-
arbeit an der Partei noch nicht zu Ende
sein. Der Tanker SPD gehört dringend zur
Generalüberholung in die Werft.
Heiligenhaus (Nrdrh.-Westf.)
Anna Schlicht aus Augsburg zum Titel
„Die Porsche-Story – Psychogramm einer aberwitzigen Familien-Fehde“
SPIEGEL-Titel 30/2009
Peter Berger
Die wahren Strippenzieher
Nr. 30/2009, Titel: Die Porsche-Story – Psychogramm
einer aberwitzigen Familien-Fehde
Als begeisterungsfähiger Autofan meinte
ich bisher, es gehe darum, ob der Nischen-
spezialist Porsche den Grundversorger VW
übernimmt oder umgekehrt. Seit Ihrem
Artikel weiß ich nun, dass es sich um ein
Kasperle-Drama nach dem Motto „wer ist
der bessere Porsche“ handelt. Wem soll
Kasperle eine „Klatsche“ verpassen? Die
„Klatsche“ für den einen ist gleichzeitig
die „Klatsche“ für den anderen. Die deut-
sche Autoindustrie braucht
beide. Wenn nun mehr als
370 000 Arbeitsplätze verlo-
rengehen sollten, weil sich
die Hähne weiter zanken,
dann müssen beiden die Oh-
ren langgezogen werden.
Euskirchen (Nrdrh.-Westf.)
Horst Fischer
Mensch, Herr Müntefering, wollen Sie ei-
gentlich den Bürger für dumm verkaufen,
wenn Sie ihm erzählen, Sie könnten von
Ihrer Freundin, die Ihre Nichte sein könn-
te, eine „andere Lebenssicht“ und „größe-
re Sensibilisierung für die neuen Informa-
tions- und Kommunikationstechnologien“
erlangen? Jeder ehrliche Opa kann da nur
kopfschüttelnd schmunzeln, denn der weiß
sehr gut, welche Bedürfnisse seine Nichte
hat, wenn sie sich mit ihm einlässt. Politisch
ist die Talsohle der SPD ja schon erreicht,
aber muss es moralisch und aufklärerisch
auch ins Bodenlose gehen?
Samerberg (Bayern)
Die ideale Seifenoper für das Sommerloch:
Da liefern sich machtgeile Alphatiere aus
altersbedingter Langeweile Scharmützel,
die sie zur Lachnummer und zum Landes-
gespött machen. Die Nichtmilliardäre im
Land interessiert dies etwa
so, als wenn in Peking ein
Fahrrad umfiele. „Viel Feind,
viel Ehr“, werden sich die
Beteiligten denken. Aber
auch sie lässt man letztlich
„mit Wissen am Weg ver-
hungern“. Wie grauenvoll
muss die Stimmung in solch
einem Familien-Clan sein!
Hamburg Heinz M. Leuchter
Helmut Wäldele
Polit-Sprech pur und dümmliches Durch-
haltegeschwätz. Dass Sie ihn als vielleicht
größten lebenden Wahlstrategen bezeich-
nen und er mit „ein Meter sechsundsieb-
zig“ kontert, beweist nur, dass dieser Par-
teiapparatschik nicht einmal den Unter-
schied zwischen Größe und Länge kennt.
Hamburg
Wiedeking ist mit seiner Stra-
tegie sicherlich persönlich
gescheitert. Aber seine Vor-
gesetzten Piëch und Porsche
haben ihre Ziele weitgehend
erreicht: Sie beherrschen
Volkswagen in Zukunft maß-
geblich und sind indirekt wei-
ter an der früheren Porsche AG und der
mächtigen Vertriebsgesellschaft in Salzburg
beteiligt. Dieses Ergebnis haben sie letzt-
lich den trickreichen Ideen Wiedekings und
des Finanzchefs, Holger Härter, zu verdan-
ken. Die Kritik, die nun Wiedeking trifft,
wäre sinnvoller an die Adressen von Piëch
und Porsche gerichtet, denn sie sind die
wahren Strippenzieher und Profiteure die-
ser unrühmlichen Entwicklung.
Vreden (Nrdrh.-Westf.)
Das ist ein gründlich recher-
chierter Artikel, aber mir
fehlt ein Hinweis auf die nun
vergangenen Ängste von
VW, Kandidat für eine feind-
liche Übernahme durch an-
dere Unternehmen als Porsche sein zu
können.
Auetal (Nieders.)
Andreas Antonius Krüger
VW-Aufsichtsratschef Piëch
Wo der Hammer hängt …
Münteferings verfrühter Siegeswille „Mer-
kel kann packen“ ähnelt Kurt Schumachers
trügerischer Zuversicht. 1949 meinte auch
ein charismatischer und unbeirrbarer Poli-
tiker durch sicher geglaubte Brotgeber die
Stimmen der Millionen verelendeter Ha-
benichtse bereits gewonnen zu haben.
Kiel
Frank Peter Berlik
Jan-Philipp Küppers
Porsche-Kunden und -Fans schätzen Fer-
dinand Piëch sicher falsch ein, wenn sie
befürchten, er würde den Glanz der Edel-
marke durch bloße Eingliederung in das
Markenportfolio von Volkswagen verblas-
sen lassen. Piëch wird vielmehr einen
langgehegten Plan realisieren und dabei
gleichzeitig das Kuddelmuddel von „Mar-
ke Volkswagen“ und „Konzern Volkswa-
gen AG“ auflösen: Rechnen wir also mit
der Wiederauferstehung des Mythos Auto
Union.
Berlin
Thomas Antonius
Die SPD hat die einmalige Chance, durch
Ehrlichkeit im Wahlkampf doch noch zu ge-
winnen. Wenn sie weiter feige herumeiert
und sich mit „sowohl als auch“ anbiedert,
kommt sie aus dem Tief nicht heraus.
Duisburg
Jürgen Sabarz
Machen Bordcomputer in modernen Passagierjets
das Fliegen riskanter? www.spiegel.de/forum/Jets
• Banken
Prof. Axel Kolaschnik
Herrlich, einfach nur herrlich. Da hat der
alte Piëch doch wieder mal eindrucksvoll
gezeigt, wo der Hammer hängt. Sollte ei-
gentlich als Lehrstück in keinem BWL-
oder ähnlich gestricktem Kurs fehlen.
Eckernförde (Schl.-Holst.) Jürgen Danneberg
Milliardengewinne, hohe Boni – was haben
die Banken eigentlich aus der Krise gelernt?
www.spiegel.de/forum/Boni
• Wehrpflicht
Ist der Zwangsdienst an der Waffe noch
zeitgemäß? www.spiegel.de/forum/Wehrpflicht
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der spiegel
31/2009
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• Titel
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