Der Spiegel 2010 18.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
bringt die Welt in eine Lage, die in ihrer Gefährlichkeit
an den Beginn der Weltfinanzkrise erinnert: Am 15. September
2008 ließ die US-Regierung die Investmentbank Lehman
Brothers pleitegehen, danach vertrauten die Banken den Ban-
ken nicht mehr, die Finanzmärkte standen vor dem Kollaps.
Warum es ein „Jahrhundertfehler“ war, die Bank damals nicht
zu retten, rekonstruierte der SPIEGEL vor gut einem Jahr in
einer preisgekrönten Titelgeschichte. Der aktuelle Titel zeigt,
weshalb die Rettung Griechenlands mit Milliardenkrediten
unbedingt nötig ist: Es droht ein Fall Lehman Brothers auf
Staatenebene – ein Flächenbrand, der nicht nur die Euro-Zone in Gefahr bringt,
sondern ein ganzes Finanzsystem, das auf Schulden gebaut ist (Seite 60).
SPIEGEL 11/2009
volutionsführer Muammar al-Gad-
dafi, 67, führt ein abenteuerlicher Weg.
Vier Tage lang warteten die SPIEGEL-
Redakteure Volkhard Windfuhr, 73, und
Bernhard Zand, 42, in Tripolis auf ihre
Audienz. Gaddafi ließ sie schließlich mit
einem Privatjet in seine Geburtsstadt
Sirt fliegen, wo er mit seinen Leib-
wächterinnen in Zelten lebt. Eine Nacht
mussten die Redakteure in der Wüste
warten. Ein höflicher Beamter über-
reichte ihnen frische Pyjamas, ein Ver-
trauter des Obersts verkürzte ihnen die
Zeit mit Anekdoten. Am folgenden Tag bat Gaddafi in sein Büro – ein einfaches
Zelt, ausgestattet mit weißen Plastikstühlen und einem Gartentisch mit Laptop und
Drucker. Eine Stunde lang beantwortete er Fragen und vertrieb dabei umherschwir-
rende Fliegen mit einer Klatsche aus zusammengebundenen Rosmarinzweigen. „Im
Gespräch ist Gaddafi nicht empfindlich“, sagt Zand, „doch seine Wut auf die
Schweiz, wo sein Sohn verhaftet wurde, ist grenzenlos.“ Windfuhr, der 1972 beim
ersten SPIEGEL-Gespräch mit Gaddafi dabei war, empfand die Wartezeit diesmal
als nicht besonders lang – damals hatte er neun Tage warten müssen (Seite 98).
Z u einem Interview mit Libyens Re-
Zand, Gaddafi, Windfuhr
misten? Der SPIEGEL, McKinsey und studiVZ haben mit dem „Studenten-
spiegel 2010“ eine große Umfrage auf www.studentenspiegel.de begonnen – an
den beiden bisherigen Befragungen beteiligten sich Zehntausende. Jeder Teilnehmer
kann sein persönliches Profil am Ende mit dem anderer Studierender vergleichen.
verrückt, auch das Gehirn verändert sich radikal, und
so kommt es, dass Jugendliche für ihre Eltern zu seltsamen
Wesen werden: Sie nerven und sind genervt, sie experimen-
tieren mit Drogen und Alkohol, entdecken ihre Kreativität,
wollen die Welt verändern und sich selbst erfahren. Was Eltern
über diese aufregende, aufreibende Phase wissen sollten, lesen
Sie in der neuen Ausgabe von SPIEGEL WISSEN: „Die Pu-
bertät“ – sie ist ab Dienstag für 7,50 Euro im Handel.
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 18/2010
3
Hausmitteilung
3. Mai 2010 Betr.: Titel, Gaddafi, „Studentenspiegel“, SPIEGEL WISSEN
D er mögliche Bankrott des Euro-Mitglieds Griechenland
S ind die Studenten von heute Faulenzer oder Karrieristen, Nörgler oder Opti-
W enn aus Kindern Teenager werden, spielen die Hormone
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In diesem Heft
Titel
Finanzkrise 2.0 – viele Staaten drohen unter
der Last hoher Schulden zusammenzubrechen 60
Die unkontrollierte Macht der drei großen
Rating-Agenturen .......................................... 66
Deutschland
Panorama Steuerschätzung lässt keinen
Spielraum für Tarifreform / Schäuble
stoppt Mittel für Klimaschutzmaßnahmen /
Verschwendung im Bistum Passau?................. 13
Nordrhein-Westfalen Eine neue Finanzaffäre
bringt Ministerpräsident Jürgen Rüttgers
in Bedrängnis ................................................. 18
Am Kohlekraftwerk Datteln könnte sich
die Regierungsbildung entscheiden ................ 20
SPIEGEL-Gespräch mit Jürgen Rüttgers über
seinen Pannen-Wahlkampf ............................ 23
FDP: Generalsekretär Christian Lindner wird
zum Konkurrenten für Guido Westerwelle .... 26
Datenschutz: Der Streit zwischen Bundes-
regierung und Google verschärft sich ............ 28
Debatte: Peer Steinbrück und
Frank-Walter Steinmeier kritisieren
die Krisenpolitik der Kanzlerin ..................... 30
Schule: Ein FDP-eigener Verlag vertreibt
Unterrichtsmaterialien von Lobbyisten ......... 32
Kommentar: Deutsche Soldaten kämpfen
einen gerechten Krieg .................................... 34
Kriminalität: Seit der Grenzöffnung nach Polen
und Tschechien schnellt in Ostdeutschland
die Zahl der Autodiebstähle hoch .................. 35
Karrieren: Wie Niedersachsens neue
Sozialministerin Aygül Özkan
als Managerin Lohndumping betrieb ............. 36
Zeitgeschichte: Im Dezember 1989 einte
Gregor Gysi und François Mitterrand ihre
Furcht vor der Wiedervereinigung ................. 38
Strafjustiz: Falsche Geständnisse – und
doch wollte die bayerische Justiz von einem
Fehlurteil nicht abrücken ............................... 39
Serie
Energie der Zukunft (Teil II): Abschied vom
Benzin – wie Automobilkonzerne nach dem
perfekten Elektroantrieb suchen .................... 42
Gesellschaft
Szene: Der erste Schultag einer 102-Jährigen /
Die Regisseurin Corinna Wichmann über den
Trend zum Wohnen im Reichen-Ghetto ........ 50
Eine Meldung und ihre Geschichte – wie ein
Oscar-Gewinner dabei half, einen
Gourmettempel zu schließen, in dem
Walfleisch verzehrt wurde ............................. 51
Schicksale: Drei Jahre nach dem
Verschwinden von Maddie McCann:
Zwei deutsche Familien suchen
seit Jahrzehnten nach ihren Kindern ............. 52
Ortstermin: Eine Glückskeksfabrik
profitiert von der Krise .................................. 57
Wirtschaft
Trends: Ex-HRE-Chef Georg Funke will Geld
zurück / Bundesbank baut Aufgabengebiet
des Vorstands um / Kunden lesen
Lebensmittelkennzeichnungen kaum ............ 58
Steuerbetrug: Hunderte Fahnder bremsen
ein Umsatzsteuerkarussell aus ....................... 72
Gesundheit: Die undurchsichtigen Geschäfte
der Deutschen Parkinson Vereinigung ........... 91
Globalisierung: Wie China im Geschäft
mit Hochgeschwindigkeitszügen
den Westen überholt ...................................... 94
Europas Schuldenfalle
Seite 60
Verzweifelt versuchen
die Länder des Euro-
Raums, die Pleite Grie-
chenlands zu verhin-
dern. Sie fürchten einen
Flächenbrand – und
einen zweiten Fall Leh-
man. Denn die Finanz-
krise ist noch lange
nicht vorbei, sie ist nur
in eine neue Phase ge-
treten: Jetzt wanken
nicht mehr die Banken,
sondern die Staaten, die
über ihre Verhältnisse
gelebt haben.
Demonstration in Athen
Täuschen und Tarnen Seite 18
Kurz vor der Wahl trifft die CDU in Nordrhein-Westfalen eine Finanzaffäre:
Die Partei von Ministerpräsident Rüttgers hatte 2005 heimlich 40 000 Euro ge-
zahlt, um eine angeblich unabhängige Wählerinitiative für ihn aufzuziehen.
Wachstumsbranche Autoklau Seite 35
Seitdem die Grenzen nach Polen und Tschechien offen sind, steigt im Osten der
Republik die Zahl der Kfz-Diebstähle rasant. Während die Polizei den Ban-
den aus Osteuropa häufig machtlos gegenübersteht, wehren sich wütende Bürger.
Protokoll des Scheiterns Seite 128
Der Klimagipfel Mitte Dezember in Kopenhagen
endete mit einem Fiasko. Der Mitschnitt eines
Treffens der Staatschefs zeigt, wie es dazu kam.
6
DER SPIEGEL 18/2010
329829585.002.png 329829585.003.png
„Die Schweiz
auflösen“ Seite 98
Revolutionsführer Muammar
al-Gaddafi wütet im SPIEGEL-
Gespräch gegen die Berner Re-
gierung, lobt Obamas Gesund-
heitspolitik und sagt, er brau-
che keinen Thronfolger, denn:
„In Libyen herrscht das Volk.“
Ausland
Panorama: Coffee-Party-Bewegung in den USA
macht Rechten Konkurrenz / Warum schützte
Papst Johannes Paul II. Kinderschänder? ...... 96
Libyen: SPIEGEL-Gespräch mit Revolutions-
führer Muammar al-Gaddafi über seinen Streit
mit der Schweiz und den Nahost-Konflikt ..... 98
Rüstung: Strebt Brasilien nach
der Atombombe? ......................................... 104
Thailand: Der Aufstand der Roten und
die Ohnmacht der Militärs ........................... 106
Russland: Wie Stalin der schwächelnden
Großmacht aus der Krise helfen soll ............. 110
Der Historiker Nikolai Swanidse über das
unterschiedliche Geschichtsbild von
Präsident Medwedew und Premier Putin ..... 116
Global Village: Ein amerikanischer
Prominentenmaler porträtiert die Gefallenen
der Kriege im Irak und in Afghanistan ......... 118
Sport
Szene: Bergsteiger Kammerlander über
Achttausender-Rekorde / DFB-Integrations-
beauftragte kritisiert Umgang mit Migranten 119
Fußball: Profitstreben und Punk-Attitüde – wie
sich St. Pauli in der Ersten Liga etablieren will 120
Turnen: Der Trainer eines Landesleistungs-
zentrums soll minderjährige Sportlerinnen
sexuell missbraucht haben ........................... 123
Wissenschaft · Technik
Prisma: Schon Fotos von Erkälteten alarmieren
die Immunabwehr / Genforscher datieren
die Erfindung der Kleidung neu ................... 126
Klima: Das Kopenhagen-Protokoll – wie
der Gipfel wirklich scheiterte ....................... 128
Umwelt: Die Ölpest im Golf von Mexiko
könnte zur schlimmsten Ökokatastrophe in
der Geschichte der USA werden .................. 132
Psychologie: Lässt sich der Erfolg von
Kinofilmen vorausberechnen? ...................... 135
Kultur
Szene: Die große Basquiat-Retrospektive in
der Schweiz / Ein deutscher Drehbuchautor
schreibt einen Roman über den jungen Hitler 136
Psychoanalyse: SPIEGEL-Gespräch mit
Martin Miller, Sohn von Alice Miller, über
seine komplizierte Kindheit
und das Lebensdrama seiner Mutter ............ 138
Bühne: Beim Berliner Theatertreffen
erzählen die meisten Produktionen
von Crash und Krise ..................................... 142
Essay: Der Lyriker Durs Grünbein beschreibt,
was ihn an Diktatoren fasziniert .................. 144
Bestseller ..................................................... 148
Buchkritik: „Die Wanderjahre“, der letzte
Teil der Autobiografie von Peter Zadek ....... 149
Medien
Trends: Pechstein gewinnt gegen BKA /
Gutachten stützt neues Gebührenmodell ..... 151
Manager: Weshalb ProSiebenSat.1-Chef
Thomas Ebeling für die Zukunft
des Fernsehgeschäfts stehen könnte ............. 152
TV-Programm: Die neue Unterhaltungs-
wunderwaffe der ARD
heißt Eckart von Hirschhausen .................... 154
Letzte Hoffnung Stalin Seiten 110, 116
Nur ein paar Stalin-Plakate wollte Moskaus Bürgermeister zur Siegesparade am
9. Mai aufhängen, aber er trieb ein ganzes Land in die ideologischen Gräben
zurück. „Die Psyche meines Landes ist gestört“, sagt der Historiker Swanidse.
Abschied vom Benzin Seite 42
Strom lässt sich schwer speichern, das große Problem im Elektroauto ist die Batte-
rie. Trotzdem bleibt der Autobranche nichts anderes übrig als ein Wettrennen
in dieser neuen Technik. Es geht um ihre Existenz, die Ölreserven schwinden.
Das Drama des begabten Sohnes
Seite 138
Mit dem Bestseller
„Das Drama des be-
gabten Kindes“ ver-
änderte die Psycho-
login Alice Miller, die
Mitte April starb, die
Erziehung. Ihr Sohn
Martin Miller spricht
nun im SPIEGEL
über seine Kindheit.
Er sei vom Vater
geschlagen worden
und habe auf „die
Fürsorge der Eltern“
verzichten müssen.
Martin Miller
Alice Miller
Briefe ............................................................... 8
Impressum, Leserservice ............................. 156
Register ........................................................ 158
Personalien .................................................. 160
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 162
Titelbild: Illustration John Harwood für den SPIEGEL
DER SPIEGEL 18/2010
7
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Briefe
„Ich bin ungefähr so lange
SPIEGEL-Leser wie Apple-Nutzer,
nämlich 15 Jahre. Gemeinsam
haben SPIEGEL und Apple: Man
ärgert sich einmal pro Woche über sie,
aber man kommt nicht davon los.“
Design den Markt dominiert. Auf der an-
deren Seite jedoch verfolgt Apple das Ziel,
die Musik-, Zeitschriften- und Fernseh-
branche durch Produkte wie iPhone, iPad
oder den Online-Laden iTunes Store in
den Griff zu bekommen, indem mit die-
sen bestimmte Richtlinien gesetzt und in-
dividuelle Freiheiten verboten werden.
Da es sich aber kaum jemand leisten kann,
die Chance, die eigenen Produkte über
Apple zu verkaufen, verstreichen zu las-
sen, willigt die Mehrheit ein und muss
fortan nach Steve Jobs’ Nase tanzen.
AUGSBURG
Prof. Dr. Wido Kumm aus Borchen in Nordrhein-Westfalen zum Titel
„Der iKult – Wie Apple die Welt verführt“
GREGOR SIMLER
SPIEGEL-Titel 17/2010
Apple kann noch so viele als revolutionär
postulierte Produkte auf den Markt brin-
gen: An mir geht diese Hysterie spurlos
vorbei. Dass sich die konsumorientierte
Gesellschaft auf das iPad oder das iPhone
stürzt, ist lächerlich, aber logisch. Es wer-
den immer mehr Bedürfnisse generiert,
immer mehr Leben virtualisiert, und
wenn der Akku leer ist, dann sind viele
Leben plötzlich sinnlos.
BINGEN AM RHEIN (RHLD.-PF.) JENS SCHNEIDER
Lächerlich, aber logisch
Nr. 17/2010, Titel: Der iKult – Wie Apple
die Welt verführt
hörden schauen zu. Stellen wir uns das
gleiche Geschäftsmodell im Straßenver-
kehr vor: Volkswagen kauft Shell – und
konstruiert die Tanköffnungen aller Fahr-
zeuge so, dass nur noch die konzerneige-
nen Zapfpistolen hineinpassen. Undenk-
bar? Apple macht es vor!
AACHEN
Apple will nicht unser Leben bestimmen,
Apple will es lebenswerter machen. Und
selbst leben. Geht doch.
DUISBURG
LOTHAR LENZ
CLAUS SCHNEIDER
Obwohl sich Apple-Benutzer gern als in-
dividuell betrachten, spiegelt die massen-
Der iKult ist doch kein Kult. Es ist ein
Produktportfolio, das von einem Manage-
ment inszeniert wurde, das seine Haus-
aufgaben gemacht hat. Ganz im Gegen-
satz zum schlampigen Management von
manchen hochnäsigen deutschen Tech-
nologieschmieden, die jetzt als Zaungäste
mit heruntergefallener Kinnlade beim
Rennen um die Zukunft zuschauen dür-
fen. Apple ist ein Vorbild. Zuerst steht
Apple für Inhalte. Ich wünsche mir sehr,
dass alle mehr davon lernen, als sie her-
umsabbern, meckern und neiden.
TROISDORF (NRDRH.-WESTF.)
Vertuscher, Begünstiger, Schönredner
Nr. 16/2010, Kirche: Bei einem schweren
Missbrauchsfall bleibt der Bischof von Aachen untätig
HARRY WESSLING
Man sollte Herrn Ratzinger und Kollegen
wegen Strafvereitelung belangen. Alle,
schonungslos alle, die sich einer Straftat
schuldig gemacht haben, sind vom Gesetz
entsprechend zu bestrafen, ob es der Kir-
che passt oder nicht. Wozu sonst die gan-
ze Anstrengung, wenn die Waffe stumpf
ist?
HEIDELBERG
BEATRIX SAYER
Apple-Chef Jobs bei iPad-Präsentation
Rennen um die Zukunft
Konsequenz kann man Steve Jobs nicht
absprechen, das Wort Computer hat er
aus dem Firmennamen gestrichen. Com-
puter sind frei programmierbar; iPhone
und iPad sind das nicht. Apple kontrolliert
jede Anwendung, die man daraufladen
kann. Wird Apple mit solcher Zensur zur
nächsten Computerrevolution beitragen?
ESCHBORN (HESSEN)
Im Unterschied zu anderen betroffenen
Organisationen und Einrichtungen muss
sich die katholische Kirche vorhalten las-
sen, dass die Bischofskonferenz 2002 ein
systematisches Verfahren installiert hat,
nach dem in Missbrauchsfällen vorzuge-
hen ist. Dieses innerkirchliche Verfahren
nahm in Kauf, dass die kirchengebunde-
nen Akteure einem Interessenkonflikt un-
terliegen. Deren Befangenheit war also
eingebaut in das Verfahren, und die jahr-
zehntelange Praxis der Schonung der Tä-
ter muss den Mitgliedern der Bischofskon-
ferenz damals schon sehr wohl bewusst
ULRICH KUNITZ
hafte Benutzung jener „Statussymbole“
den gegenteiligen Trend wider. Als Nicht-
Apple-Benutzer erwerbe ich jedoch mit
den Konkurrenzprodukten eine eindeuti-
ge Abgrenzung zu der mittlerweile höchst
uniformen Apple-Community.
MANNHEIM
CHRISTIAN LÜCKE
Die Nutzer-„Gemeinde“ wäre niemals so
eingeschworen auf den Mac, hätte sie
dieselben Probleme, wie sie die leidge-
prüften Nutzer von Windows-Computern
tagtäglich stoisch ertragen. Und ja, der
angebissene Apfel, ob er nun vom Baum
der Erkenntnis oder aus Schillers Schub-
lade stammt, er ist ein Statussymbol, eine
Ikone. Wie der Mercedes-Stern.
BERLIN
Auf der einen Seite ist Apple die sympa-
thische, revolutionäre, innovative Firma,
die durch qualitativ hochwertige, futuris-
tische Lifestyle-Produkte mit elegantem
JÖRG GÖTTING-FROSINSKI
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
Titel Wie viel Schuld trägt die Bundesregierung an der
Griechenland-Krise? www.spiegel.de/forum/Schuld
Karrieren Wie glaubwürdig ist Niedersachsens Sozialmi-
nisterin Aygül Özkan nach den gegen sie erhobenen Lohn-
dumping-Vorwürfen? www.spiegel.de/forum/Oezkan
Ölpest Sind die Kosten der Benzin-Gesellschaft für die
Umwelt noch tragbar? www.spiegel.de/forum/Oel
Während die öffentliche Meinung jahre-
lang nur die Marktdominanz von Micro-
soft im Blick hatte, konnte Steve Jobs in
aller Ruhe sein Geschäftsmodell entwi-
ckeln, das Hardware-Kunden an die eige-
ne Software knebelt. Und die Kartellbe-
8
DER SPIEGEL 18/2010
329829585.007.png 329829585.008.png 329829585.009.png 329829585.010.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin