Garfield, Leon - Jack Holborn unter den Freibeutern.pdf

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Jack Holborn unter den Freibeutern
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Jack Holborn, der seinen Namen der Ortschaft
verdankt, in der er gefunden und aufgezogen
wurde, lernt die Welt kennen, wo sie am dun-
kelsten ist: zuerst in der Werkstatt eines Schu-
sters »mit Fäusten aus Stein«.
Er schleicht sich an Bord eines Schiffes, über
das alsbald ein Unwetter hereinbricht. Doch
der Sturm ist nur der Verbündete eines weit
schlimmeren Feindes: einer Piratenbande, von
der die gutgläubige Besatzung der »CHARMING
MOLLY« fast vollzählig zur Hölle geschickt
wird. Wie die rollenden Wogen auf See, bre-
chen nun die Ereignisse über Jack herein. Doch
in aller Düsternis – in der Pobjoy, der Schiffs-
koch, die Rolle des Schusters nach Kräften
übernimmt – wird er von einer glänzenden Ge-
stalt fasziniert: dem Herrn dieser schwanken-
den Welt, dem Freibeuterkapitän.
Auf merkwürdige Weise scheint Jacks Schick-
sal mit dem dieses Mannes verbunden, dem er
mehr als einmal das Leben rettet und dessen
geheimnisumwitterte Existenz er schließlich
enträtseln hilft.
Leon Garfield
Jack Holborn
UNTER DEN FREIBEUTERN
Deutsch von Walter Hasenclever
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Lizenzausgabe mit Genehmigung des Boje-Verlages, Stuttgart,
für die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr & Scheriau, Wien,
die Bertelsmann Club GmbH, Gütersloh
die Buch- und Schallplattenfreunde GmbH, Zug/Schweiz,
und die Europäische Bildungsgemeinschaft Verlags-GmbH, Stuttgart.
Diese Lizenz gilt auch für die Deutsche Buch-Gemeinschaft
C. A. Koch’s Verlag Nachf. Berlin • Darmstadt • Wien.
© 1975 für die deutsche Übersetzung Boje-Verlag, Stuttgart
Früher erschienen unter dem Titel »Unter den Freibeutern«
Umschlaggestaltung: R. Kasparek (Dia: ORF)
Illustrationen: Erich Hölle
Druck und Bindung: Wiener Verlag, Himberg bei Wien
Bestellnummer: 06818 9
I
Meine Geschichte muß beginnen, als ich in Bristol an
Bord der CHARMING MOLLY ging. Davor gibt es we-
nig zu erzählen. Mein Name ist Jack, Nachname
»Holborn« nach dem Kirchspiel, in dem ich gefunden
wurde: denn ich hatte weder Vater noch Mutter, de-
nen etwas daran lag, mir einen Namen zu hinterlas-
sen.
Als ich alt genug war, um ohne die Unterstützung
meiner Hände zu stehen, fand man für diese Beschäf-
tigung bei einem Flickschuster mit Fäusten aus Stein,
der mir dauernd das gnädige Schicksal vorhielt, bei
ihm zu sein – und sein eigenes verfluchte, mich bei
sich zu haben. Als ich alt genug war, um rennen zu
können, rannte ich davon. Wenn ich jedoch jetzt an
ihn zurückdenke, muß er wohl ein tugendhafter
Mann gewesen sein, der seine Pflicht der Barmher-
zigkeit so versah, wie er es verstand. Es war mein
Pech, daß sein Verständnis nicht größer war.
So kam ich also nach Bristol, das mir der beste Ort
schien, um dieses hartherzige, geringschätzige Land
zu verlassen, wo einem nur das Geld im Beutel Ehre,
Gerechtigkeit und Mitleid einbringt; und einem ein
gutes Herz in der Brust zu nichts anderem dient, als
daß es zerbricht.
Es muß mein Geburtstag gewesen sein, denn Gott
machte mir das Geschenk einer pechschwarzen
Nacht, so daß ich so leicht an Bord der CHARMING
MOLLY gelangte, als hätte ich die Überfahrt bezahlt.
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