Steel Danielle - Liebe eines Sommers.pdf

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Liebe eines Sommers
Danielle Steel
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Aus dem Amerikanischen übertragen von Rosemarie Hundermarck Titel der
Originalausgabe: Summer's End Originalverlag: Dell Publishing, New York
Made in Germany • 5/86 • 4. Auflage
© 1979 by Danielle Steel
© der deutschsprachigen Ausgabe
1984 by Wilhelm Goldmann Verlag, München
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagfoto: Artreference, Albinger
Satz: IBV Lichtsatz KG, Berlin
Druck: Eisnerdruck, Berlin
Verlagsnummer: 6700
Lektorat: Ursula Walther / Elga Sondermann
Herstellung: Gisela Ernst/Voi
ISBN 3-442-06700-6
Der Sommer kam wie ein Flüstern und tanzte in
ihrem Haar,
sie hätte so gern dem Jahr das Weiterschreiten
verwehrt,
bis er gehört ihren Schwur, bis er für ein
Weilchen nur mit lachenden Augen
zurück gebracht ihr Jugend und Glück, ihre
Liebe fürs ganze Leben wollt' sie ihm
geben, allein das konnte nicht sein, die Zeit war
vorbei...
und sie war frei für Träume und Burgen am
Strand, der Sommer erfand Spiele so süß,
so neu, so alt...
das Ende kommt bald, der Himmel schweigt, die
Liebe blüht, bis der Sommer sich
neigt.
D.S.
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l
Das erste Tageslicht stahl sich durch die Jalousien durch. Deanna Duras
öffnete ein Auge und sah auf die Uhr. Es war 6.45. Wenn sie jetzt aufstand, hatte
sie fast eine Stunde für sich selbst, vielleicht mehr. Ruhige Augenblicke, in
denen Pilar sie nicht attackieren und quälen würde, in denen kein Anruf aus
Brüssel oder London oder Rom für Marc-Edouard kam. Augenblicke, in denen
sie atmen und nachdenken und allein sein konnte. Sie glitt geräuschlos unter der
Decke hervor und warf einen Blick zu Marc-Edouard hinüber, der auf der
anderen Seite des Bettes noch schlief. Ganz am Rand. Seit Jahren schon hätten in
ihrem Bett drei oder vier schlafen können, so hielten sich Marc und sie an ihre
Seiten. Nicht etwa, dass sie nie mehr in der Mitte zusammengekommen wären.
Das geschah immer noch... manchmal. Wenn er in der Stadt gewesen war, wenn
er nicht müde war und wenn er nicht so sehr, sehr spät nach Hause kam.
Gelegentlich geschah es.
Deanna nahm den langen, elfenbeinfarbenen Seidenmantel aus dem Schrank.
Im ersten Morgenlicht sah sie jung und zart aus. Das dunkle Haar fiel ihr wie eine
Zobelstola weich über die Schultern. Sie bückte sich und suchte nach ihren
Pantoffeln - weg. Sicher hatte Pilar sie wieder. Vor nichts machte sie halt, nicht
vor den Pantoffeln, am wenigsten vor Deanna. Deanna lächelte vor sich hin.
Barfuss und lautlos schlich sie über den dicken Teppich und warf noch einen
verstohlenen Blick auf Marc, der friedlich dalag. Wenn er schlief, wirkte er
schrecklich jung, beinahe wie der Mann, den sie vor neunzehn Jahren
kennengelernt hatte. Sie stand in der Tür und betrachtete ihn, wünschte sich, er
würde sich regen, aufwachen, ihr mit schläfrigem Lächeln die Arme
entgegenstrecken und die Worte vergangener Zeiten, zuflüstern: »Reviens, ma
cherie. Komm wieder ins Bett, ma Diane. La belle Diane.«
So hatte er schon seit unendlich vielen Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen.
Jetzt war sie für ihn einfach Deanna wie für jeden anderen: »Deanna, kannst du
am Dienstag zum Dinner kommen? Deanna, weißt du, dass die Garagentür nicht
richtig geschlossen ist? Deanna, die Kaschmir-Jacke, die ich erst vor kurzem in
London gekauft habe, ist in der Reinigung scheußlich zerrissen worden. Deanna,
ich fliege heute abend nach Lissabon (Oder Paris. Oder Rom).« Manchmal fragte
sie sich, ob er sich überhaupt noch an die Zeit von Diane erinnerte, an die Zeit des
späten Aufstehens und des Lachens und des Kaffeetrinkens in ihrer Dachstube
oder auf ihrem Dachgarten, wo sie in den Monaten vor ihrer Heirat Sonne tankten.
Es waren Monate goldener Träume gewesen, goldener Stunden—die gestohlenen
Wochenenden in Acapulco, die vier Tage in Madrid, wo er sie als seine Sekretärin
ausgegeben hatte. Ihre Gedanken wanderten oft zu diesen lange vergangenen
Tagen zurück. Die frühen Morgenstunden hatten es an sich, dass sie sich an die
Vergangenheit erinnerte.
»Diane, mon amour, kommst du wieder ins Bett?« Ihre Augen leuchteten in
der Erinnerung an diese Worte. Sie war gerade achtzehn und immer mit Freude
ins Bett zurückgekommen. Sie war scheu, aber so verliebt in ihn gewesen. Jede
Stunde, jeder Augenblick war erfüllt von dem, was sie empfand. Auch ihre Bilder
hatten es gezeigt. Sie glühten in dem Glanz ihrer Liebe. Sie erinnerte sich an
seine Augen, wenn er im Studio saß, sie beobachtete, einen Stapel seiner eigenen
Arbeit auf den Knien. Er machte Notizen, runzelte ab und zu die Stirn beim Lesen,
und dann blickte er auf und lächelte in seiner unwiderstehlichen Art. »Alors,
Madame Picasso, können Sie eine Pause für den Lunch einschalten?«
»In einer Minute. Ich bin beinahe fertig.«
»Darf ich es mir ansehen?« Dann tat er so, als wolle er um die Staffelei lugen,
und wartete nur darauf, dass sie aufsprang und protestierte, wie sie es immer
machte, bis sie den Schalk in seinen Augen entdeckte.
»Lass das! Du weißt, du darfst es dir nicht ansehen, bevor ich fertig bin.«
»Warum nicht? Malst du einen schockierenden Akt?« Gelächter erhellte diese
verwirrend blauen Augen.
»Vielleicht, Monsieur. Würde dich das sehr entsetzen?« »Ganz und gar. Du bist
viel zu jung, um schockierende Akte zu malen.«
»Wirklich?« Ihre großen grünen Augen öffneten sich weit, wenn sie auf seinen
scheinbar ernsten Ton hereinfiel. Er hatte ihr den Vater in so vieler Beziehung ersetzt.
Marc war die Stimme der Autorität geworden, die Kraft, auf die sie sich verließ. Der
Tod ihres Vaters hatte sie niedergeschmettert. Marc-Edouard war Deanna wie von
Gott gesandt erschienen. Nach ihres Vaters Tod hatte sie bei einer Reihe von Tanten
und Onkeln gewohnt, die sich über Deannas Auftauchen gar nicht freuten. Ein Jahr
lang war sie von einem Verwandten ihrer Mutter zum anderen gereist, und dann hatte
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sie sich mit achtzehn Jahren endlich selbständig gemacht. Tagsüber arbeitete sie in
einer Boutique, und abends besuchte sie die Kunstakademie. Dem Malunterricht
allein verdankte sie, dass sie nicht verzweifelte. Nur dafür lebte sie. Sie war erst
siebzehn gewesen, als ihr Vater mit dem Flugzeug, das er so gern flog, abstürzte. Nie
waren Pläne für ihre Zukunft gemacht worden. Ihr Vater war überzeugt, dass er nicht
nur unbesiegbar, sondern auch unsterblich sei. Schon mit zwölf hatte Deanna die
Mutter verloren, und jahrelang hatte es in ihrem Leben niemand anderen gegeben als
Papa. Der extravagante, ichbezogene Mann ignorierte die Familie seiner Frau, sie
wiederum gab ihm allein die Schuld an deren Tod. Er hatte die Verwandten in San
Francisco vergessen, ausgeschlossen. Deanna wusste nicht viel von dem, was
wirklich geschehen war. Man sagte ihr nur: »Mommy ist gestorben.« Mommy ist
gestorben - die Worte ihres Vaters an jenem trüben Morgen würden ihr fürs ganze
Leben in den Ohren klingen. Die Mommy, die sich vor der Welt abgeschlossen, sich
mit einer Flasche in ihrem Schlafzimmer versteckt hatte und immer »in einer Minute,
Liebes«, versprach, wenn Deanna an ihre Tür klopfte. Das »In einer Minute, Liebes«
hatte acht oder zehn Jahre lang gedauert und Deanna allein im Flur oder in ihrem
Zimmer spielen lassen, während ihr Vater sein Flugzeug flog oder unvorhergesehen
mit Freunden auf eine Geschäftsreise ging. Lange Zeit war es schwierig gewesen, zu
entscheiden, ob er auf Reisen verschwand, weil seine Frau trank, oder ob sie trank,
weil Papa immer fort war. So oder so, Deanna war allein, bis ihre Mutter starb.
Danach hatte es viele Diskussionen darüber gegeben, »was, zum Teufel, zu tun« sei.
»Um Gottes willen, ich verstehe gar nichts von Kindern, verdammt noch mal, und
erst recht nichts von kleinen Mädchen.« Er hatte Deanna wegschicken wollen, in
eine Schule, an einen »wundervollen Ort, wo viele Pferde und eine schöne
Landschaft und viele neue Freundinnen« sein sollten. Aber sie war so verzweifelt
gewesen, dass er endlich nachgab. Sie wollte nicht an einen wundervollen Ort
geschickt werden, sie wollte bei ihm bleiben. In seiner Nähe war der
wundervolle Ort, er war der Zaubervater mit dem Flugzeug, der Mann, der ihr
herrliche Geschenke aus fernen Ländern mitbrachte. Der Mann, mit dem sie seit
Jahren geprahlt und den sie nie verstanden hatte. Jetzt war er der einzige Mensch,
der zu ihr gehörte. Alles, was übriggeblieben war, jetzt, wo es die Frau hinter der
Schlafzimmertür nicht mehr gab. Also blieb sie bei ihm. Er nahm sie mit, wenn es
ging, ansonsten ließ er sie bei Freunden und lehrte sie, die feineren Genüsse des
Lebens zu schätzen: Das Imperial-Hotel in Tokio, das George V in Paris und den
Stork-Club in New York, wo sie auf einem Hocker an der Bar gesessen und nicht
nur einen »Shirley Temple« getrunken, sondern auch die erwachsene Shirley
Temple kennengelernt hatte. Papa hatte ein phantastisches Leben geführt - und
Deanna für eine Weile ebenfalls. Sie beobachtete die eleganten Frauen, die
interessanten Männer, den Tanz im El Morocco, die Wochenend-Ausflüge nach
Beverly Hills. Papa war früher einmal ein Filmstar gewesen, dann Rennfahrer,
Flieger während des Krieges, Spieler, Liebhaber, ein Mann mit einer Leidenschaft
für das Leben, schöne Frauen und Flugzeuge aller Art. Er wollte, dass auch Deanna
flog, dass sie das Gefühl kennenlernte, in zehntausend Fuß Höhe auf die Erde
niederzublicken, durch Wolken zu gleiten und von Träumen zu leben. Aber sie
hatte eigene Träume, die den seinen in nichts glichen. Ein ruhiges Leben, ein Haus,
wo sie ständig wohnten, eine Stiefmutter, die sich nicht hinter »In einer Minute«
oder einer immer geschlossenen Tür versteckte. Mit vierzehn hatte sie das El
Morocco satt, und mit fünfzehn hatte sie es satt, mit seinen Freunden zu tanzen.
Mit sechzehn schloß sie die Schule ab und wünschte sich verzweifelt, auf das
Vassar- oder Smith-College zu gehen. Papa beharrte auf seiner Meinung, das sei
doch nur langweilig. So malte sie stattdessen - auf Skizzenblöcken und Leinwänden,
die sie mitschleppte, wohin sie auch gingen. Sie zeichnete auf Papier-Tischtücher
im Süden Frankreichs und auf die Rückseiten der Briefe seiner Freunde - eigene
Freunde hatte sie nicht. Sie zeichnete auf alles, was sie in die Finger bekam. Ein
Galerie-Besitzer in Venedig sagte ihr, sie sei gut, und wenn sie in der Nähe bleibe,
würde er ihre Arbeiten vielleicht ausstellen. Natürlich wurde nichts daraus. Sie
verließen Venedig nach einem Monat, Florenz nach zwei, Rom nach sechs und
Paris nach einem. Dann kehrten sie endlich in die Vereinigten Staaten zurück,
wo Papa ihr ein Heim versprach, diesmal ein richtiges, und dazu eventuell sogar
eine richtig lebendige Stiefmutter. Er hatte in Rom eine amerikanische
Schauspielerin kennengelernt- »eine Frau, die du lieben wirst«, versprach er, als er
für ein Wochenende auf einer Ranch irgendwo in der Nähe von Los Angeles
einen Koffer packte.
Diesmal forderte er Deanna nicht auf, mitzukommen. Diesmal wollte er allein
sein. Er ließ Deanna im Fairmont in San Francisco mit vierhundert Dollar in bar
und dem Versprechen, in drei Tagen wieder da zu sein, zurück. Und Deanna
blieb allein, diesmal für immer. Erneut wurde ihr der Plan nahegelegt, eine
»wundervolle Schule« zu besuchen.
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Doch diesmal war die Drohung kurzlebig, es war kein Geld mehr da. Weder
für eine »wundervolle Schule« noch für sonst etwas. Es blieb lediglich ein Berg
Schulden. Deanna rief die lange vergessenen Verwandten ihrer Mutter an. Sie
kamen ins Hotel und nahmen sie mit. »Nur für ein paar Monate, Deanna. Du
verstehst. Wir können das einfach nicht. Du wirst dir eine Stellung und eine
eigene Unterkunft besorgen müssen, sobald du dich erholt hast.« Eine Stellung.
Was für eine Stellung? Was konnte sie? Malen? Zeichnen? Träumen. Was half es
ihr jetzt, dass sie beinahe jedes Werk in den Uffizien und im Louvre kannte, dass
sie Monate im Jeu de Paume verbracht, die Kampfstiere in Pamplona gesehen, in
El Morocco getanzt und im Ritz gewohnt hatte? Wen interessierte das schon?
Niemanden. Drei Monate später wurde sie an eine Cousine und dann zu einer
anderen Tante abgeschoben. »Für eine Weile, du verstehst.« Sie verstand jetzt
alles, die Einsamkeit, den Schmerz, die Bedeutung dessen, was ihr Vater getan
hatte. Er hatte sein Leben verspielt. Er hatte sich amüsiert. Jetzt verstand sie, was
mit ihrer Mutter geschehen war und warum. Eine Zeitlang hasste sie den Mann,
den sie vorher geliebt hatte. Er hatte sie allein, verängstigt und ungeliebt
zurückgelassen.
Das Schicksal griff in Form eines Briefes aus Frankreich ein. Von den
französischen Gerichten war ein kleiner Streitfall entschieden worden, eine
geringfügige Sache, aber ihr Vater hatte den Prozess gewonnen, der Streitwert
belief sich auf sechs- oder siebentausend Dollar. Man bat sie, so freundlich zu
sein und durch ihren Anwalt Verbindung mit der französischen Firma
aufzunehmen. Was für ein Anwalt? Sie rief einen an, der ihr von einer ihrer
Tanten empfohlen wurde, und er verwies sie an eine internationale
Anwaltskanzlei. Deanna suchte dieses Büro an einem Montagmorgen um neun
auf. Sie trug ein schwarzes Kleid von Dior, das sie mit ihrem Vater in Frankreich
gekauft hatte, eine kleine schwarze Krokodilledertasche, die er ihr aus Brasilien
mitgebracht hatte, und die Perlen, die ihr gesamtes Erbe von ihrer Mutter
darstellten. Sie gab gar nichts um Dior oder Paris oder Rio oder sonst etwas. Die
sechs- oder siebentausend Dollar bedeuteten für sie die Erlösung. Sie wollte ihre
Stellung aufgeben und Tag und Nacht die Kunstakademie besuchen. In ein paar
Jahren würde sie sich mit ihren Bildern einen Namen gemacht haben. In der
Zwischenzeit konnte sie von den sechstausend ein Jahr lang leben - vielleicht.
Mehr wollte sie nicht, als sie in das riesige, holzgetäfelte Büro eintrat und Marc-
Edouard Duras zum allererstenmal begegnete,
»Mademoiselle...« Einen Fall genau wie ihren hatte er noch nie gehabt. Sein
Gebiet war das Körperschaftsrecht, komplizierte internationale Geschäfte. Aber
als die Sekretärin ihren Anruf durchstellte, hatte die Sache sein Interesse erweckt.
Dann sah er Deanna, eine zarte Kind-Frau mit einem verängstigten schönen
Gesicht, und er war fasziniert. Sie bewegte sich mit Anmut, und die Augen, die in
seine blickten, waren abgrundtief. Er führte Deanna zu einem Sessel auf der
anderen Seite seines Schreibtischs und machte ein sehr ernstes Gesicht. Aber seine
Augen tanzten. Sie unterhielten sich eine volle Stunde lang. Auch er liebte die
Uffizien, auch er hatte einmal ganze Tage im Louvre verbracht, auch er war in Sao
Paulo und Caracas und Deauville gewesen. Es war ein Erlebnis für sie, mit ihm über
ihr Leben zu sprechen und Fenster und Türen zu öffnen, die sie für immer
versiegelt geglaubt hatte. Deanna hatte Marc die Sache mit ihrem Vater erklärt. Sie
saß ihm gegenüber und hatte die größten grünen Augen, die er je gesehen hatte, sie
war von einer Zartheit, die ihm zu Herzen ging, und sie erzählte ihm ihre ganze
schreckliche Geschichte. Er war damals fast zweiunddreißig, gewiss nicht alt
genug, um ihr Vater zu sein, und seine Gefühle waren sicher nicht väterlich.
Dessen ungeachtet nahm er sie unter seine Fittiche. Drei Monate später war
Deanna Marc-Edouards Frau. Die einfache Zeremonie fand im Rathaus statt, die
Flitterwochen wurden zum Teil im Haus seiner Mutter in Antibes und in Paris
verbracht.
Damals hatte sie begriffen, was geschehen war. Sie hatte nicht nur einen Mann,
sondern ein Land geheiratet - einen bestimmten Lebensstil. Sie würde perfekt,
verständnisvoll, ruhig und charmant sein und seine Klienten und Freunde bewirten
müssen. Sie würde allein sein, wenn er auf Reisen war. Und sie würde den Traum
aufgeben müssen, sich mit ihrer Kunst einen Namen zu machen. Marc billigte so
etwas nicht. In der Zeit, als er ihr den Hof machte, hatte ihn ihre Malerei
amüsiert, aber er war strikt dagegen, dass seine Frau Karriere machte. Sie war
Madame Duras geworden, und das hatte für Marc eine große Bedeutung.
Im Laufe der Jahre gab Deanna eine Anzahl von Träumen auf, aber sie hatte
Marc - den Mann, der sie vor Einsamkeit und Armut gerettet hatte, den Mann, der
ihre Dankbarkeit und ihr Herz gewonnen hatte, den Mann der untadeligen
Manieren und des exquisiten Geschmacks, der sie mit Sicherheit und Luxus
belohnte, den Mann, der immer eine Maske trug.
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