Eine kleine Kulturgeschichte der Deutschen.pdf

(634 KB) Pobierz
233395312 UNPDF
Eine kleine Kulturgeschichte der Deutschen
Die geographische Lage Deutschlands und die Landschaften der deutschsprachigen Länder
Europas
Die Alpen begrenzen Mitteleuropa im Süden. Daran erstreckt sich das Alpenvorland, an das sich die
deutschen Mittelgebirge anschließen. Die Namen Schwarzwald, Odenwald, und Bayerischer Wald
lassen erkennen, dass die Gebirge von Wäldern bedeckt sind. Wegen des milden Klimas wächst in
der Oberrheinischen Tiefebene viel Obst und Wein. Freiburg, Straßburg, Worms, Mainz, Karlsruhe,
Mannheim, Stuttgart, Heidelberg, Nürnberg, Würzburg und Frankfurt liegen in den Tälern des
Oberrheins, des Neckars, des Mains und seiner Nebenflüsse.
Die norddeutsche Tiefebene liegt nördlich der Mittelgebirge. Da die geographische Lage
Deutschlands wie ein Dach angelegt ist, das sich vom Süden in den Norden neigt, fließen die Flüsse
nach Norden, zur Ostsee oder zur Nordsee. Hamburg und Bremen sind "Deutschlands Tore zur
Welt", weil sie die größten Hafenstädte Deutschlands sind.
Da Deutschland weder im Osten noch im Westen natürliche Grenzen hat, erleichtert es den Handel,
den Verkehr und den kulturellen Austausch mit den Nachbarstaaten. Keine natürlichen Grenzen
waren aber häufig die Ursachen von Konflikten und Kriegen. Deutschland im politischen Sinne ist
ein Staat. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihre Form seit dem 3. Oktober 1990. Deutschland im
kulturellen Sinne ist größer als der deutsche Staat, da der deutsche Kulturraum auch Österreich,
Liechtenstein und die Schweiz umfasst.
Die deutschsprachigen Länder sind Teil einer größeren kulturellen Gemeinschaft, der Völkerfamilie
233395312.001.png
Europas. Die deutschsprachigen Länder haben auch viele Dialekte! Beispiele in der Bundesrepublik
sind Bairisch, Elsässisch, Fränkisch, Hessisch, Pfälzisch, Sächsisch und Schwäbisch.
Was sind die Hauptlandschaftsformen?
Vom Süden bis zum Norden:
---------------------------------------
1) die Alpen: große Berge
2) das Alpenvorland: große Seen
3) die deutschen Mittelgebirge: Wälder und Hügel
4) die norddeutsche Tiefebene: sehr flach!
Wie heißen die wichtigsten Flüsse?
Sie heißen der Main, der Rhein, die Donau, die Oder, die Weser, die Elbe.
das Abendland - the West, Europe
der Friede - peace
das Mittelalter - the Middle Ages
die Investitur - naming of bishops and abbots
der Papst - the Pope
ernennen (ernannt)- to appoint
Investiturstreit - conflict in naming bishops
Wormser Konkordat 1122 - Agreeement of Worms, that the Pope has authority to name or appoint
bishops
Lombardischer Bund - union of the Italian city states
der Missionar - missionary
das Kloster - monastery
der Bischofssitz - seat of a bishop
der Dom - cathedral, the church of a bishop
der Schutz - protection
heidnisch - pagan
geistlich - spiritual
weltlich - worldly
prägen - to mark, form, shape
stoßen (stießen) - to run into
Das deutsche Schulsystem
In der Bundesrepublik Deutschland werden Kinder mit circa 6 Jahren in die Grundschule
eingeschult. Dort durchlaufen sie 4 Klassen, in denen sie sich je nach Leistung für die
weiterführenden Schulen qualifizieren können. Hier gibt es die klassische Einteilung in die drei
Schularten: Hauptschule, Realschule und Gymnasium.
Für die drei Schularten dienen die 5. und 6. Klasse als Orientierung, bei der man feststellen kann,
für welche Schule man schließlich am besten geeignet ist. Sollte man die ersten beiden Jahre auf der
Realschule nicht bestehen, wird man in die Hauptschule zurückgesetzt. Hat man Probleme auf dem
Gymnasium, wechselt man auf die Realschule.
Nach dem bestandenen Realschulabschluss besteht die Möglichkeit auf ein Fachgymnasium zu
wechseln oder eine Ausbildung zu beginnen. In den verschiedenen Bundesländern gibt es aber
Abweichungen, so dass auch die Möglichkeit besteht auf eine Gesamtschule oder Privatschule zu
wechseln. Man darf aber auch den zweiten Bildungsweg durch das Abendgymnasium machen! Nur
mir dem Abitur darf man an Hochschulen studieren.
die Bildung - education
die Ausbildung - training
die Lehre - apprenticeship
das Studium, -ien - course of study
der Kurs, -e - class, course, seminar
die Klasse, -n - grade, class of pupils
die Hochschule, -n - institution of higher education
das Abitur - qualifying examination for the university
die Universität, -en - university
der Kindergarten - preschool, kindergarten
Die Glanzzeit des deutschen Mittelalters
Obwohl das deutsche Reich und die katholische Kirche oft in Einheit aber auch oft in Konflikt
miteinander standen, muss man das deutsche Mittelalter als eine Glanzzeit verstehen. Das Heilige
Römische Reich Deutscher Nation war die politische Basis, wenn sie auch oft eine schwache war.
233395312.002.png
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hatte seinen Anfang mit einem fränkischen König,
den man heute noch Karl der Große (Charlemagne) nennt. Karl der Große wurde 747 geboren. Mit
Gebietserweiterungen durch Militäraktionen und mit der Ausbreitung des Christentums durch die
Bekehrung der noch heidnischen Völker, war Karls großes Ziel vor allem die Einheit seines
Reiches. Ein Großteil Sachsens wurden von Karl dem Großen christianisiert.
Karl, der auf französisch Charlemagne heißt, wurde von Papst Leo am 25. Dezember 800 in Rom
zum Kaiser gekrönt. Er war ein gerechter Herrscher, der Gründer des heiligen römischen Reiches,
ein Kämpfer für das Christentum, und der Beschützer der Kirche, was seit seinem Tode sein
Idealbild ist. Er starb am 28. Januar 814 in seiner Hauptstadt Aachen.
Der Kaisertitel wurde lange von Sohn zu Sohn weitergegeben. Der Adel kam oft auf Reichstagen
zusammen. Der größte Reichstag aller Zeiten fand im Jahre 1184 statt. Kaiser Friedrich Barbarossa
hatte 70 000 Gäste - das größte Fest des Mittelalters! Neben den Adeligen gab es eine weitere
wichtige Gruppe: die Ministerialen.
Die Ministerialen lebten wie die Adeligen, nur mussten sie arbeiten und waren nicht frei! Die
Ministerialen waren die gebildete Bürokratie. Die Ritter und die Ministerialen hatten große
Bedeutung für die mittelalterliche Kultur. Die Ritter lernten auf den Kreuzzügen viel über die
Wissenschaft, die Technik und die Medizin. Sie waren es, die neben den Ministerialen die Dichtung
der Zeit schrieben.
Der Einfluss des Reiches erstreckte sich von England bis nach Jerusalem. Um 1200 erstreckte sich
das Reich von der Kieler Förde im Norden bis in die Toskana im Süden, von Pommern im Osten bis
Namur (Belgien) und das Arelat (Provence) im Westen. Allerdings war der Einfluss des Kaisers
nicht in allen Regionen gleich stark.
Wie war aber der Stand der kulturellen Entwicklung Mitteleuropas im 12. Jahrhundert im Vergleich
zu den Kulturen des Orients? Verglichen mit den Kulturen des Orients, mit ihren blühenden Städten
und ihrer Zivilisation war Mitteleuropa immer noch rückständig und arm! Aus den Kreuzzügen
kamen die Ritter und Ministerialen mit Wissen und Ideen zurück! Eine der interessanten Ideen war
das starke Schloss!
Es war den Kaisern des Mittelalters nicht möglich, überall eine gebildete Bürokratie und zu jeder
Zeit ein stehendes Heer zu schaffen, denn das Reich war zu groß. Weite Gebiete des
mittelalterlichen Reiches wurden folgendermaßen verwaltet: der Kaiser verlieh Teile des Reiches an
weltliche und geistliche Fürsten. Diese Fürsten schwuren ihm als Gegenleistung die Treue. Wenn er
sie zum Kriegdienst brauchte, würden sie ihm helfen. Die Fürsten waren dem Kaiser gegenüber
verpflichtet, Treue und Kriegsdienst zu leisten. Der Begriff Reichsfürsten ("principes regni" auf
latein) ist erstmals im 12. Jahrhundert zu finden. Um 1190 gehörten dazu 92 geistliche und 22
weltliche Reichsfürsten.
Das Lehenssystem kann man mit einer Pyramide vergleichen. Der Kaiser hatte weite Gebiete des
Reiches an geistliche und weltliche Fürsten verliehen. Diese schwuren dem Kaiser die Treue und
leisteten Kriegsdienst, aber sie waren relativ selbständig. Die Fürsten verliehen das Land an die
niederen Adeligen und so entstand ein "Feudalsystem", wie eine Pyramide mit dem Kaiser ganz
oben. 10 000 Schlösser gab es im Mittelalter in den deutschen Ländern! Heute gibt es viele Ruinen
und vielleicht 500 bewohnbare Schlösser. Es gab so viele Schlösser, weil die niederen Adeligen
kleinere Gebiete verwalteten.
Später hatte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ein anderes System: der Kaiser wurde
von sieben Kurfürsten gewählt. 1256 traten die geistlichen und weltlichen Fürsten zum ersten Mal
als Wähler auf, die dieses Recht auf Dauer behalten sollten und die man deshalb als Kurfürsten
(Wahlfürsten) bezeichnete. Die sieben waren: der Erzbischof von Mainz, Köln und Trier, der König
von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg.
Eine endgültige Regelung der Königswahl erfolgte durch die "Goldene Bulle", die Kaiser Karl IV
im Jahre 1356 erließ. Auf dieser Grundlage wurden die Wahlen über Jahrhunderte vollzogen.
er Glanz - sparkle, luster, glitter, splendor, brillance, pomp, glory, brightness, resplendence,
luminosity, glow, glamor, gleam, sheen, bloom (glänzen, glänzend)
das Mittelalter - the Middle Ages
das Heilige Römische Reich Deutscher Nation - the Holy Roman Empire of the German Nation
die Bekehrung - conversion to another religion
der Kaiser - emporer
das Reich - empire, realm, state
das Christentum - christianity
die Einheit - unity
fränkisch - of the Franks, a Germanic people (die Franken)
Karl der Große - Charlemagne
erste Kaiserkrönung in Rom - first emperial coronation in Rome
der Kreuzzug, Kreuzzüge - crusade(s)
heidnisch - pagan
geistlich - spiritual
weltlich - worldly
die Reichsstadt, Reichsstädte - imperial city
die Adeligen - nobilty
adlig - noble
Kur - "electing", choose
der Kurfürst, en - electorial prince (7)
die Kaiserkrone - emperial crown
die Ministerialen - ministers (adelig, aber nicht frei!)
der Ritter, - knight
Zgłoś jeśli naruszono regulamin