Warneck, Igor - Der Runenbrieflehrgang 3. Lehrbrief.pdf

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der runenbrieflehrgang
D ER
R UNENBRIEFLEHRGANG
VON I GOR W ARNECK
3. L EHRBRIEF
3. B RIEF DES R UNENLEHRGANGS
© by Igor Warneck, 1996
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EINLEITUNG ZUM 3. LEHRBRIEF
In diesem Lehrbrief werden wir uns dem kompletten Hels-Aett zuwenden. Es ist
auch bekannt als das Aett der Zauberer. Das Hels-Aett ist für den normalen
Menschen am schwersten zu erfassen, da wir es hier nicht mehr nur mit etwas
materiell begreifbaren zu tun haben, sondern ausschließlich auf der feinstofflichen
Ebene arbeiten müssen. Es ist das Aett der Zwischenwelt und auch als solches zu
verstehen. Wir werden Energien begegnen die zwischen uns und den Göttern
wirken und mit denen wir schließlich als Zauberer arbeiten werden.
Der ungeschulte Intellekt wird die ganzen Zusammenhänge dieses Aett nicht
verstehen können, da es hier um eine andere Art des Denkens und Wahrnehmens
geht, als bisher. Die Frage: Was steckt dahinter? verdeutlicht vielleicht diese Form
des Hels-Aett. Es ist nicht das gemeint, was wir tatsächlich sehen, sondern der
Hintersinn des Ganzen. Ein Paradoxon jagt in diesem Aett das nächste.
Ein Beispiel dafür ist die erste Rune dieses Aett: Hagalaz. Einerseits haben wir es
„sichtbar“ bei ihr mit Hagel zu tun, also einem zerstörenden Natureinfluß, und
andererseits wiederum mit dem Heil, welches uns Menschen zu teil wird. Daraus
lassen sich dann verschiedene Schlußfolgerungen ziehen, wie z.B. die, daß für uns
Menschen nur Heil möglich ist, wenn auch etwas zerstört wird, sich Strukturen
verändern können, und so weiter.
Bei diesem Aett müssen wir in alle Richtungen denken können, vertikal und
horizontal und dürfen keinen Aspekt des Möglichen auslassen, denn in diesem
Aett ist alles möglich.
Psychologen würden die Phänomene die hier auftreten als tiefes Unterbewußtsein
bezeichnen und genau auf dieses wirkt auch das Hels-Aett. Wir durchqueren
unsere inneren Tiefen und kommen schließlich an einen neuen Punkt in unserem
Leben der durch die erleuchtende Energie von Sowilo bewirkt wird. Erst wenn wir
unsere Tiefen kennen und mit ihnen umgehen können, können wir auch
funktionelle Magie wirken. Kennen wir uns nicht, geht die Magie nach hinten los
und reitet uns möglicher Weise tiefer in die Abgründe des Lebens, als wir
ursprünglich wollten.
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HAGALAZ
Hagalaz ist die neunte Rune des Futhark
und steht dem zweiten Aett, dem Hels-
Aett (Zauberer Acht) vor.
Lautwert : H
Zahlenwert : 9
Traditionelle Bedeutung : Hagel
Assoziationskette : Hag - Hain - Allhain
- Hagel -Zerstörung - Hel - Helweg -
Helheim - Vereinigung der Gegensätze -
Weg der Wölfe - grauer Weg
Hagalaz ist die heiligste und finsterste Rune des gesamten
Futhark. i Da ihre zwei Seiten besonders deutlich hervortreten,
werde ich hier die ältere und die jüngere Form dieser Rune
besprechen, da sich so die Bedeutung dieses runischen
Mysteriums besser ausarbeiten läßt. Zunächst wollen wir uns der
älteren Form zuwenden. Wer sich in die Mysterien des Nordens
einweihen will, kommt um die Begegnung mit der dunklen Seite
des Lebens nicht herum. Es gibt nicht nur Freude und Frieden,
sondern auch Trauer und Krieg.
Jede schamanische Einweihung braucht eine Nahtodeserfahrung, denn der
zukünftige Schamane soll zwischen den Welten reisen können, um mit allen
Ebenen des Seins Kontakt aufzunehmen. In unserer Mythologie dauert dieser
"Helweg" 9 Nächte. 9 mal 28 Tage braucht auch eine Geburt. Früher rechnete
man nicht in Tagen, sondern in Nächten. Es hieß also nicht, vor neun Tagen,
sondern vor neun Nächten! Kleine Kinder sprechen heute noch in diesem
Terminus und erst die Welt der Erwachsenen erklärt ihnen, daß es Tag und nicht
Nacht heißt. So wird das Dunkle (Böse) aus allen Bereichen unseres Lebens
verdrängt, mit besserem Wissen und elektrischem Licht. Aus diesem
Verdrängungsprozeß entstand auch vor langer Zeit, durch christliche
Missionierung, das "höllische" Bild der Todesgöttin Hel. Die Frau Holle, die
Holde, verkörpert die andere Seite der Hel, welche Lebens- und Todesgöttin war,
doch der begegnen wir nur noch im Märchen.
Die jüngere
Form
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Langsam kommt man ja auch heute wieder zu dem Schluß, daß an der
Einrichtung des Todes etwas vernünftiges dran sein muß, und daß ohne Tod kein
Leben auf Erden wäre.
Hel wird als Göttin mit einer hellen und einer dunklen Hautfarbe (Seite)
beschrieben. Der Weg der Runen ist ebenso ein Grenzweg. Wir können ihn den
grauen Weg (zwischen schwarz und weiß) oder auch den Weg der Wölfe nennen.
Der Querbalken in der älteren Hagalaz Rune symbolisiert den Helweg - er
verbindet die beiden Längsbalken (Extreme) und führt eine Harmonisierung
herbei.
Gelingt es einmal nicht, die beiden Extreme zu harmonisieren, dann kommt es zur
Katastrophe. Symbolisch ausgedrückt durch den Hagel, welcher die gesamte Ernte
vernichten kann. Die Seið-Künstler (Magisch wirkende Menschen des Nordens)
wurden ja bis ins Mittelalter beschuldigt, die Ernten zu zerstören. Hagalaz ist die
Rune der Hagazussa, die Rune der Zaunreiter.
Ein neuntes weiß ich, wenn Not mir ist
Vor der Flut das Fahrzeug zu bergen,
So wend ich den Wind von den Wogen ab
Und beschwichtige rings die See.
Die ältere Form der Hagalaz-Rune läßt sich für folgende magischen Arbeiten
einsetzen: Sie unterstützt bei Reisen in die Unterwelt. Dies kann zum einen unsere
eigene Unterwelt, in Form des Unterbewußtseins und den vollgeräumten
Kammern des Unterbewußten sein, zum anderen aber auch die Unterwelt der mit
uns verwobenen Mythologie. Hagalaz ermöglicht es uns, den Sprung über den
Zaun zu machen und in die andere Welt zu schauen. Dabei wird es sinnvoll sein,
die Rune ANSUZ hinzuzuziehen, um wieder mit Haut und Haaren
zurückzukommen und unterwegs eine gute Führung zu gewährleisten. Wir können
mit Hagalaz in die Finsternis gehen, um anschließend wieder ins Licht zu
kommen. Es ist auch die Rune der tiefen Trauer. Ihre dunkle Seite ist das ewige
Sitzen in der eigenen Finsternis, ohne Licht zu sehen. Depressionen und
Zukunftsängste können durch sie herbeigerufen werden, wenn wir sie in einen
Fluch einbauen. Der so getroffene Mensch wird mit seiner inneren Finsternis
konfrontiert, man schaltet ihm sozusagen das Licht aus.
Hagalaz eignet sich hervorragend um das ekstatische Feuer zwischen Mann und
Frau zu entfachen - woraus (meistens) etwas Drittes entsteht.
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Wir können mit dieser Rune auch in die astrale Ebene, die Traumwelt, eines
Mitmenschen eindringen und ihn somit angreifen - doch ist dies nicht gerade die
feine englische Art... Verbinden wir die 6 Ecken der Hagalaz-Rune durch Linien,
erhalten wir das wunderbare Muster einer Bienenwabe; ii die Bienen waren ja
schon immer faszinierend und die Bauweise ihrer Waben finden wir auch in den
Kristallen und noch einigen anderen Bereichen unserer Umwelt wieder.
Der Bezug zwischen Hagalaz und den Bienen geht sogar noch tiefer, als man
allgemein vermuten mag: Das Heuschnupfen etwas mit verdrängten Inhalten des
Unterbweußtseins zu tun hat, dürfte allgemein bekannt sein. Blütenpollen quälen
diese Menschen und versuchen sie an ihre Heimat zu erinnern in der sie leben.
Nun gibt es einen sehr wirkungsvollen Trick diese Allergien zu überwinden oder
doch zumindest einzudämmen: Man besorgt sich Honig, möglichst von einem
Imker aus dem eigenen Dorf oder zumindest der eigenen Gemeinde und nimmt
täglich mindestens einen guten Teelöffel davon zu sich. Die Allergien werden
weniger. Hat man gegen eine bestimmte Blütenart besonders starke allergische
Reaktionen sollte man versuchen Honig aus einer Gegend zu bekommen in der
gerade diese Blütenart besonders stark vertreten ist. Das eine stärkere
Verwurzelung in der eigenen Heimat mit all dessen Zusammenhängen auch
gewisse Vorteile erbringen kann, brauche ich wohl nicht weiters zu betonen.
Da sich eine Runenstellung erübrigt, kommen wir abschließend noch zu einer
kleinen Exkursion durch die runische Zahlenmagie. (Eine Meditation über die
Form beider Runen kann übrigens interessante Ergebnisse ans Tageslicht bringen.)
Die Neun ist die magische Zahl schlechthin, was nicht zuletzt in ihrer magischen
Eigenschaft begründet liegt, daß man jede beliebige Zahl mit 9 multiplizieren kann
und als Quersumme wieder die 9 auftaucht. (Bsp.: 9 x 23 666 = 212 994 =
2+1+2+9+9+4=27=2+7=9) Dieser Freude an der Zahlenmagie begegnen wir
auch im GRIMNISMAL, Strophen 23 und 24:
Fünfhundert Türen und viermal zehn
Wähn ich in Walhall.
Achthundert Einherjer ziehen aus je einer,
Wenn es dem Wolf zu wehren gilt.
Fünfhundert Stockwerke und viermal zehn
Weiß ich in Bilskirnirs Bau....
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