Ringo, John - Invasion - 1 - Der Aufmarsch.pdf

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Ringo, John - Invasion - 1 - Der Aufmarsch
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Dieses Buch ist meiner lieben Frau Karin
und meinen beiden wunderbaren T ö chtern
Jenny und Holindy gewidmet, als Dank
daf ü r, dass sie mich nicht verlassen haben,
w ä hrend ich es schrieb.
Das Leben mit einem Schriftsteller ist so
etwas Ä hnliches wie der erste Kreis der H ö lle.
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Abkürzungen und Begriffsdefinitionen
AI: Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz)
AID: Artificial Intelligence Device (computergesteuertes, off planet -
taugliches Komunikationsgerät)
CID: Criminal Investigation Department (hier:... Division/ svw. – im
Militärdiensteingesetzte – Kriminalpolizei)
EDT: Eastern Daylight Time (Sommerzeit an der Ostküste der USA)
EMP: electro magnetic pulse (elektromagnetischer Impuls)
GMT: Greenwich Mean Time (westeuropäische Zeit)
HVM: High Velocity Missile (Hochgeschwindigkeitsgeschoss)
JSOC: Joint Special Operations Command (svw. Koordinationsstelle der
Spezialeinsatz-Kommandos)
Nuke: nuclear device (Atomwaffe)
Railgun: elektromagnetische Waffe, bei der das Projektil ähnlich einem
Linearmotor durch Elektromagnete beschleunigt wird
SEAL: Eliteeinheit der US Marines
SigInt: Signals Intelligence – die Art von nachrichtendienstlicher Tätigkeit,
die ihre Erkenntnisse aus »Signalen«, also beispielsweise
Satellitenfotos, bezieht. Im Gegensatz dazu stehen HumInt
(Human Intelligence), also Spionage- und sonstige Agententätigkeit
sowie ElInt (Electric Intelligence), also Abhörmaßnahmen aller Art
SOCOM: Special Operations Command (Spezialeinsatz-Kommando)
Tank:
schwerer Panzer(kampf)wagen
Top:
Bezeichnung für den ranghöchsten unmittelbar einem Offizier
unterstellten First-Sergeant einer Einheit
XO:
Executive Officer (hier: stellv. Kommandeur)
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Prolog 
 
»Wie  viele  Welten  sind  das  jetzt?«  Das  Gespräch  fand  vor  einem 
Bildschirm statt, der eine ganze Wand einnahm und Szenen zeigte, die 
einen nicht gerade fröhlich stimmten.
Der Adjutant wusste, dass es sich um eine rhetorische Frage handelte. 
Der Ghin fing an alt zu werden, und das machte ihn weich, weniger 
zielstrebig. Aber mächtig war er immer noch.
»Zweiundsiebzig.«
»Barwhon und Diess sind da aber noch nicht mitgezählt.«
»Die sind noch nicht gefallen.«
Schweigen, dann: 
»Wir werden die Menschen einsetzen.«
»Endlich!«
»Ja, Euer Ghin.«
Schweigen, ein Blick auf den Bildschirm. 
»Das macht dich glücklich, nicht wahr, Tirr?«
»Ich halte es für eine kluge Entscheidung. Alle Eure Entscheidungen 
sind klug, Euer Ghin.«
»Aber zu langsam, zu spät. Ohne Entschlusskraft, ohne – wie nennen 
das die Menschen? – ›Elan‹.«
Der  Adjutant  wählte  seine  Worte  mit  großer  Sorgfalt.  »Wäre  die 
Entscheidung früher getroffen worden, dann wäre der Nutzen vielleicht 
größer gewesen. Jedenfalls hätte es die Verluste eingeschränkt.«
Eine endlos lange Minute später kam die Antwort: »Auf kurze Sicht 
wird der Nutzen sicherlich größer sein. Aber mit welchen Verlusten auf 
lange Sicht, Tirr?«
»Die Programme haben doch ganz sicherlich Wirkung gezeigt. Die 
Menschen sind kontrollierbar.«
»Das hat die Rintar‐Gruppe auch gedacht.«
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»Jene Menschen waren nur halb geformt, primitiv. Ungebildet und 
wild.  Die  neuen  Rassen  sind  viel  besser  zu  formen  und  auch  mit 
Technik vertraut. Sie sind kaum gefährlich, und die Wenigen, die nach 
der Invasion übrig bleiben, werden uns für jeden Knochen dankbar sein, 
den wir ihnen hinwerfen.«
Wieder  ein  längeres  Schweigen,  während  der  Ghin  starr  den 
Bildschirm musterte.
»Vielleicht  hast du Recht, Tirr. Aber  ich  zweifle daran. Weißt du, 
warum ich zulasse, dass das Menschenprojekt durchgeführt wird?«
»Wenn Ihr an den Voraussetzungen zweifelt, dann frage ich mich das 
tatsächlich.«
Schweigen. 
»Warum?«
»Rate mal.«
Wieder  längeres  Schweigen,  ein  tiefer  Atemzug  und  dann  erneut 
Schweigen.
»Weil wir ohne Hilfe der Menschen noch eine Menge weitere Welten 
verlieren werden?«
»Teilweise.  Tirr,  ohne  die Menschen werden wir  sämtliche  Welten 
verlieren.«
»Euer Ghin, aus unseren Projektionen geht hervor, dass die Posleen 
scheitern  werden,  wenn  sie  ihr  Tempo  nicht  steigern  können,  sie 
werden vergreisen. Aber bis es dazu kommt, riskieren wir den Verlust 
weiterer zweihundert Welten, und das ist doch ganz sicherlich nicht 
akzeptabel.«
»Diese Projektionen stimmen nicht, genauso wie unsere Projektionen, 
was die Menschen angeht, falsch sind. Am Ende dieser Ära werden die 
Menschen die Herrschaft angetreten haben, dann werden die Darhel 
eine Rasse von Ausgestoßenen sein, die am Rande der Zivilisation von 
den Abfällen und Brosamen fortgeschrittenerer Rassen leben werden. 
Und dein Menschenprojekt wird die Ursache davon sein.«
Der  Tirr  bemühte  sich,  seine  Gesichtszüge  unter  Kontrolle  zu 
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