Rochus Misch - Der letzte Zeuge Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter.pdf

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Der letzte Zeuge
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Er war nie Mitglied der NSDAP und empfand
sich als unpolitischen Menschen, auch wenn
ihn Hitlers Auftritt bei den Olympischen
Spielen 1936 begeisterte. Durch eine schwere
Verletzung während des Polenfeldzugs 1939
begriff Rochus Misch die Grausamkeiten des
Krieges und war froh, nicht mehr an die Front
zurück zu müssen. Stattdessen katapultierte es
ihn ins Zentrum der Macht: 1940 beginnt er
als Kurier, Leibwächter, später auch als Tele-
fonist für Hitler zu arbeiten. Mischs Dienst-
zimmer in der Berliner Wilhelmstraße 77 liegt
nur wenige Schritte von Hitlers Wohnung in
der Alten Reichskanzlei entfernt, bei vielen
Aufenthalten seines Arbeitgebers auf dem
Obersalzberg ist er dabei. Der Leibwächter
beobachtet Heinrich Himmler und Albert
Speer auf der Terrasse des Berghofs, er vermit-
telt Gespräche aus Berlin zum Attentatsort in
der »Wolfsschanze« am Tag des 20. Juli. Und er
erlebt, wie Eva Braun Partys auf dem Berghof
organisiert, wenn Hitler nicht anwesend ist.
Am Schluss wird Rochus Misch mit den letzten
»Getreuen« einziehen in den sogenannten
»Führerbunker«. Als der Untergang naht,
bleibt der »Bunkertelefonist« plichtbewusst
an seinem Platz in der Telefonzentrale. Selbst
dann noch, als Hitler und Eva Braun sich
umgebracht haben. Für Misch, der Hitler nur
als Privatmann erlebte – eine gespenstische
Variante der »Banalität des Bösen« –, galt das
Gebot unbedingter Loyalität. Um deren fatale
Seite geht es ihm, wenn er heute sein Leben
erzählt: »Nein, ich werfe dem Rochus Misch
von damals nicht vor, dass er keinen Ärger
machte. Dennoch – dass mir das so selbstver-
ständlich war, das macht mich nachdenklich.«
 
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