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Ich kam an dem Computer vorbei

Ich kam an dem Computer vorbei. Ich versuchte sogar keinen Blick auf ihn zu werfen. Er stand so ruhig und unschuldig, als ob er für mich ganz unwichtig wäre. Als ob ich ihn nur fürs Lernen nutzte. Die Wahrheit war aber anders – das ganze letzte Jahr sass ich jeden Morgen und jeden Abend vor dem Compi.

 

Manchmal fühlt man die Grenze, wo das Vergnügen endet und die Sucht beginnt, nicht mehr. So war es genau in meinem Fall. Von Anfang an scheint alles ganz normal, sogar attraktiv, zu sein. Wenn ein junger Mensch auf dem Dorf lebt und muss lange warten, um den Internet-Anschluss endlich zu bekommen, dann ist die Freude noch grösser. Der Computer bot mir so viele neue Möglichkeiten an...! Mit der Zeit fing die Situation doch nicht so schön an auszusehen.

 

Jetzt sitze ich auf meinem Bett und denke, was noch ich tun könnte. Der Computer wird heute verkauft, so klingelt die Entscheidung meiner Eltern. Ich weiss nicht, ob ich mich freuen soll, ob weinen. Ich habe solch einen Eindruck, als ob man mir meine Hand wegnehmen wöllte. Der Schulpsychologe behauptet, dass ich einfach computerabhängig bin. Ihn kann ich nicht hören, aber meine Familie leidet auch...

 

In diesem Moment bemerke ich zwei Männer, die meinen Schatz kaufen werden. Ich gehe aus dem Zimmer aus so schnell wie möglich – ich will das nicht sehen. Ich habe Angst, dass ich schreien könnte. Außerdem an der Ecke wurde eine netter Internetcafe geöffnet... Ich werde nur einen kleinen Blick darauf werfen...

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